Im März 2024 startet ein Forschungsprojekt, das Aufschluss darüber geben soll, wie stark Kinder in der Schweiz mit Pestiziden in Berührung kommen und ob diese letztlich im Körper von Kindern nachgewiesen werden können. Das Forschungsteam sucht dafür 200 Familien mit Kindern im Alter von vier bis zehn Jahren, die daran teilnehmen möchten. Mit der Studie soll eine Datenlücke geschlossen und die Basis für weitere Rückschlüsse auf Risikofaktoren geschaffen werden. Parallel dazu möchten die Forscher Umweltproben an über 70 öffentlichen Orten in neun Kantonen analysieren.
Das Forschungsteam hat für die Studie drei Regionen mit intensiver landwirtschaftlicher Produktion (Drei-Seen-Land, Wallis und Zürcher Weinland) und den östlichen Teil Graubündens als Kontrollregion ausgewählt. Bis Ende März können sich interessierte Familien auf der Projektwebsite informieren und anmelden. Ausserdem werden bis dahin mehrere Online-Informationsveranstaltungen für Interessierte durchgeführt.
Während die Datenlage bezüglich der negativen Auswirkungen von Pestiziden auf die Umwelt, die Biodiversität und menschliche Gesundheit umfangreich sei, seien die Auswirkungen auf Kinder noch wenig erforscht. Für die Schweiz gäbe es noch gar keine Daten, so die Forschungsgruppe. «Wir wissen, dass der Körper während der Entwicklung im Mutterleib und der Kindheit empfindlicher auf Umweltgifte reagiert, insbesondere wenn es sich um hormonaktive Stoffe handelt», so Studienleiterin Caroline Linhart (Science & Research Consulting, s. Zusatzbox), die die Studie zusammen mit einem interdisziplinären Forschungsteam von verschiedenen Schweizer Universitäten durchführt. Darum sei es wichtig die Forschungslücke zu schliessen.
Ausführliche Informationen zum Projekt und die Möglichkeit zur Anmeldung sind auf der Website des Forschungsprojektes zu finden.
Das Studienteam wird von der Umweltwissenschaftlerin und Toxikologin Caroline Linhart, der Gründerin des Walliser Umweltbüros Environmental Science and Research Consulting GmbH geleitet. Die Koordination der Studie wird von David Lopez Rodriguez, Biologe und Toxikologe, übernommen. Zum Team gehören auch die Statistikerin und Titularprofessorin Alina Matei (UNINE), der Ökologe Edward Mitchell (UNINE) und der Kinderarzt und Neonatologe Bernard Laubscher (RHNE).
Die Studie wurde vom Walliser Ingenieurbüro Environmental Science & Research Consulting SARL entwickelt und wird in Zusammenarbeit mit dem Labor für Bodenbiodiversität der Universität Neuenburg durchgeführt. Die Finanzierung für die Studie wurde von der Neuenburger Stiftung Future 3 bereitgestellt.
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