Grundwasser ist die wichtigste Trinkwasserressource der Schweiz: 80 Prozent des Trinkwassers werden aus Grundwasser gewonnen. Im Rahmen der NAQUA hat das Bundesamt fĂĽr Umwelt (BAFU) gemeinsam mit den kantonalen Fachstellen 2021 eine PilotÂstudie zu PFAS durchgefĂĽhrt. Landesweit wurden an mehr als 500 NAQUA-Messstellen Proben entnommen und auf insgesamt 26 verschiedene PFAS (siehe Kasten) untersucht. Am 12. Oktober hat das BAFU die Ergebnisse der Studie veröffentlicht.
PFAS wurden an knapp der Hälfte der NAQUA-Messstellen im Grundwasser nachgewiesen. Insgesamt 13 verschiedene PFAS konnten bisher im Grundwasser identifiziert werden. In den höchsten Konzentrationen trat die Einzelsubstanz PFOS auf, die in der Schweiz bereits seit 2011 mit sehr wenigen Ausnahmen verboten ist. Für PFAS im Grundwasser gelten die Grenzwerte der Trinkwasser-Verordnung TBDV. Die Verordnung enthält aktuell für drei einzelne PFAS Grenzwerte von 0.3 bzw. 0.5 Mikrogramm pro Liter.
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Eine wichtige Quelle fĂĽr PFAS im Grundwasser scheinen gemäss heutigem Wissensstand PFAS-haltige Feuerlöschschäume zu sein. Eingesetzt wurden diese auf Brandplätzen oder Ăśbungsplätzen auf dem Gelände von Zivilschutz, Industrie, TankanÂlagen oder Eisenbahnen. Auf Ăśbungsplätzen sind PFAS zum Teil wiederholt in den Boden gelangt. Auch aus anderen Quellen wie beispielweise Deponien und Abwasser wird das Grundwasser mit PFAS belastet.
Die Problematik der langlebigen Chemikalien ist bekannt. Ob ein Aktionsplan zur Reduktion der Belastung von Menschen und Umwelt durch PFAS und andere langlebige Chemikalien erforderlich ist, prüft das BAFU im Rahmen des Postulats 22.4585 von Nationalrätin Tiana Moser (GLP, ZH). Für Altlasten, Abfälle, Boden und Einleitungen in Gewässer sollen zudem im Rahmen der Motion 22.3929 von Ständerätin Marianne Maret (Mitte, VS) Grenzwerte zu PFAS erarbeitet werden.
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Was sind PFAS?
PFAS sind vollständig oder teilweise fluorierte organische Chemikalien. Aufgrund ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften sowie ihrer thermischen und chemischen Stabilität werden sie in vielen Produkten in Haushalt, Gewerbe und Industrie eingesetzt. Sie kommen u. a. in Feuerlöschschäumen, Imprägniermitteln, wasser- und fettabÂweisenÂden LebensÂmittelverpackungen, antihaftbeschichteten Pfannen, atmungsaktiver RegenÂschutzÂbekleidung oder Skiwachs zum Einsatz. Bei den PFAS handelt es sich um eine Stoffgruppe bestehend aus mehreren Tausend Chemikalien, die sehr lange in der Umwelt bleiben. Zu den PFAS gehört z.B. die Perfluoroctansulfonsäure (PFOS).
Für einzelne Gruppen von PFAS hat der Bundesrat in der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung bereits Verbote erlassen. Diese Verbote betreffen diejenigen PFAS, welche nach aktuellem Kenntnisstand das grösste Gesundheitsrisiko darstellen und in der Umwelt am häufigsten nachgewiesen wurden. Im Rahmen der NAQUA-Pilotstudie wurden 26 verschiedene PFAS analysiert. Es handelt sich dabei um PFAS, die mit den gängigen, standardisierten analytischen Methoden sicher bestimmt werden können.
Mehr dazu unter: www.bafu.admin.ch/naqua-pfas
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