Die Forscherinnen und Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) stellten das neue Netz am Donnerstag im Fachblatt «Nature Sustainability» vor. Sogenannte Nebelfänger sind an sich nichts Neues. In Peru, Bolivien Chile, Marokko und im Oman werden sie bereits verwendet, wie die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) in einer Mitteilung schrieb.
Sie funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Feinmaschige Netze werden senkrecht aufgehängt. Wenn der Wind hindurch bläst, bleiben die kleinen Tröpfchen des Nebels am Netz hängen. Mit der Zeit wachsen die Tröpfchen, bis sie so schwer sind, dass die Schwerkraft sie nach unten zieht. Dort wird das Wasser in einer Rinne gesammelt. Bis zu mehrere Hundert Liter Wasser lassen sich laut der Hochschule so an einem Tag mit einem nur wenige Quadratmeter grossen Nebelkollektor gewinnen.
Das Problem dabei: Schmutzpartikel in der Luft werden zusammen mit dem Wasser eingefangen. In vielen Grossstädten der Welt sei die Luft so stark verschmutzt, dass das aus dem Nebel gewonnene Wasser nicht sauber genug sei, um es unbehandelt als Trinkwasser oder zum Kochen zu verwenden, hiess es in einer Mitteilung der ETH Zürich.
Die Forschenden der ETH entwickelten deshalb eine Art Metallnetz, das die giftigen Luftpartikel gleichzeitig unschädlich macht. Dazu beschichteten sie das Netz mit Polymeren und Titanoxid, wie die ETH Zürich schrieb. Die Polymere sorgen für die ideale Haftung des Wassers am Netz. Das Titandioxid wirkt als chemischer Katalysator. Es spaltet viele in den Tropfen enthaltene organische Schadstoffmoleküle wie Dieseltröpfchen oder die hormonaktive Chemikalie Bisphenol A. auf und macht sie somit unschädlich.
Aktiviert wird die Spaltfunktion des Titanoxids mit Sonnenlicht. Es muss laut den Forschenden regelmässig UV-Licht von der Sonne abbekommen, um sich zu regenerieren. Ein als photokatalytisches Gedächtnis bezeichneter Effekt sorgt dafür, dass dem Titanoxid eine halbe Stunde Sonne reicht, um 24 Stunden aktiv zu bleiben. Künftig möchten die Forschenden damit etwa Wasser aus Kühltürmen zurückgewinnen.
(Quelle: sda)
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