Mit dem Einsatz von Wasserstoff kann die Region Basel ihre Treibhausgas-Emissionen deutlich reduzieren. Grüner Wasserstoff – also der aus erneuerbarem Strom produzierte – ist ein wichtiger Teil einer CO2-neutralen Energieversorgung. Wasserstoff kann einerseits grüne Energie aus Wind-und Solarkraftwerken speichern und dient andererseits als direkter Ersatz für fossile Brennstoffe in Industrie und Verkehr. Notwendig sind dafür neue Produktionsanlagen, Speicher und Transportwege.
In den europäischen Nachbarländern der Schweiz sind die Weichen für den Aufbau einer Wasserstoff-Wirtschaft bereits gestellt: Mit dem 2022 beschlossenen Programm «Repower Europe» wollen die EU-Länder bis 2030 rund 700 Terawattstunden Wasserstoff bereitstellen, das entspricht der 10 bis 20-fachen Menge des heute in der Schweiz verbrauchten Erdgas. Die Produktionskapazitäten wollen die EU-Staaten, Norwegen und Großbritannien von heute 143 Megawatt (MW) auf 138'000 MW ausbauen. Das entspricht fast einer Vertausendfachung. Bis 2050 könnte Wasserstoff gut 20 Prozent der in den EU-Ländern verbrauchten Energie ausmachen. Diese Signale sind in der Schweiz heute noch nicht angekommen. Wasserstoff spielt in der Schweizer Energiestrategie nur eine marginale Rolle. Insbesondere das Potenzial von grünem Wasserstoff wird noch nicht systematisch erfasst. Dabei gibt es in Europa schon konkrete Pläne für den Bau eines europäischen Wasserstoff-Leitungsnetzes, den European Hydrogen Backbone. Es führt um die Schweiz herum.
Der Wirtschaftsstandort Basel ist ideal gelegen, um an diese Vorhaben anzuschliessen. Mit den Rheinhäfen und Erdgas-Transportleitungen ist Basel schon heute ein wichtiger Knoten im Netz der europäischen Energie-Infrastruktur. Mit dem Trinationalen Wasserstoff-Forum wollen die Handelskammer beider Basel, IWB und die Klimaplattform der Wirtschaft die Region Basel zur Schweizer Keimzelle für grünen Wasserstoff als Ersatz für fossile Energie machen. Dazu ermöglicht das Forum den grenzüberschreitenden Austausch zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft als Impuls für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur.
«Grüner Wasserstoff leistet nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur Versorgungssicherheit. Im Sommer aus Stromüberschüssen gewonnen, macht uns dieser Energieträger im Winter unabhängiger von Importen», betont Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel.
Am halbtägigen Forum werden Pierre-Alain Graf (GETEC-Gruppe) und Jean-Marc Thévenaz (easyJet Schweiz) den konkreten Bedarf an Wasserstoff für die Industrie aufzeigen. Anschliessend berichten Heinz-Werner Hölscher (Badenova), Dirk Mulzer (IWB) und Geoffroy Anger (GRTgaz) über für die Aktivitäten der Energieversorger Wasserstoff in der Region bereitzustellen. Abschliessend diskutieren Markus Bareit (Bundesamt für Energie) Martin Dätwyler (Handelskammer beider Basel) Jacques Haenn (INSA Stassburg) und Dieter Salomon (IHK Südlicher Oberrhein) über die Rahmenbedingungen für Wasserstoff in der Region.
Mehr dazu unter: www.hkbb.ch
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