GrĂŒner Wasserstoff zĂ€hlt zu den wichtigen EnergietrĂ€gern der Zukunft, um den Strom aus erneuerbaren Quellen effizient und sicher zu speichern. Mit der Eröffnung der ProduktionsstĂ€tte im St.Galler Kubel setzen die Akteure ein umso stĂ€rkeres Zeichen fĂŒr den weiteren Ausbau eines weltweit beachteten Wasserstoff-Ăkosystems, das in der Schweiz bereits RealitĂ€t ist.
Mit der GrĂŒndung der Wasserstoffproduktion Ostschweiz AG im September 2019 investierten die SAK, die Osterwalder Gruppe und seit Juli 2022 auch die SN Erneuerbare Energie AG (SNEE) gemeinsam in den Aufbau der ProduktionsstĂ€tte Kubel, um grĂŒnen Wasserstoff als erneuerbare und saubere Energie fĂŒr die ElektromobilitĂ€t und fĂŒr die Dekarbonisierung des Strassenverkehrs anzubieten.
14 Monate nach dem Spatenstich folgt am 17. November 2022 der grosse Moment der Inbetriebnahme. Die Bedeutung dieser Anlage fĂŒr den Standort St.Gallen unterstrichen unter anderem Marc MĂ€chler, VizeprĂ€sident & Vorsteher des Finanzdepartementes Kanton St.Gallen, und Susanne Hartmann, RegierungsrĂ€tin, Vorsteherin des Baudepartementes Kanton St.Gallen & VerwaltungsrĂ€tin der SAK.
Marc MĂ€chler: «Wasserstoff nimmt im Umbau und Ausbau auf erneuerbare Energien eine wichtige Funktion ein. Umso erfreulicher ist es, dass Pionierprojekte wie das Schweizer Wasserstoff-Ăkosystem nicht nur geplant, sondern auch umgesetzt werden. FĂŒr den Kanton St. Gallen ist es mehr als ein Signal. Es steht im Kontext mit den zahlreichen Massnahmen, die erneuerbaren Energien in allen Bereichen zu fördern.»
Susanne Hartmann: «Sonne, Wind und Wasser liefern erneuerbare Energien im Ăberfluss, aber quasi als âFrischproduktâ, das man zwischenspeichern muss. Mit der Nutzung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien, wie sie in St. Gallen als Schwerpunktplanung fĂŒr die Jahre 2021 bis 2031 verankert sind, sind wir auch auf die Möglichkeit der Lagerung und der Verteilung der Energie angewiesen. Einen dementsprechend wichtigen Beitrag leistet die Umsetzung dieses Projekts, um den Einsatz von fossilen EnergietrĂ€gern und damit auch den CO2-Ausstoss im Kanton St.Gallen zu reduzieren.»
In der Schweiz entsteht seit rund zwei Jahren ein weltweit beachtetes Wasserstoff-Ăkosystem, mit dem Ziel, die Wasserstoff-ElektromobilitĂ€t und damit auch die Dekarbonisierung des Strassenverkehrs von der Quelle bis zum Verbraucher konkret umzusetzen â von der Produktion ĂŒber die Tankstellen bis zu den Personenwagen und schweren LKW, die bereits heute auf den Schweizer Strassen unterwegs sind.
Die SAK als Betreiberin des Ă€ltesten Wasserspeicherkraftwerks der Schweiz im St.Galler Kubel setzt mit der Inbetriebnahme der Wasserstoffproduktion ein dementsprechend wichtiges Zeichen fĂŒr die Energiewende und die Notwendigkeit, die nachhaltige Stromproduktion in die Zukunft zu fĂŒhren.
Walter T. Vogel, VerwaltungsratsprĂ€sident SAK: «Die Produktion von Wasserstoff ergĂ€nzt das Portfolio der SAK optimal. Als Energiedienstleisterin fĂŒr Menschen in der Ostschweiz setzen wir uns bereits fĂŒr den Zubau von Wasser- und Solarkraft sowie fĂŒr den Ausbau von nachhaltigen WĂ€rmepumpenanlagen und der E-MobilitĂ€t ein. Mit H2 haben wir jetzt auch ein Angebot, das die Dekarbonisierung des Schwerverkehrs unterstĂŒtzt.»
Adriano TramĂšr, Leiter GeschĂ€ftsbereiche Produktion und Energielösungen SAK: «Die SAK investiert seit vielen Jahren in ZukunftsmĂ€rkte fĂŒr die Energiewende Ostschweiz. Mit der neuen Wasserstoff-Produktionsanlage im Kubel setzen wir unsere Verantwortung fĂŒr die Zukunft der Energieproduktion und den Energiewandel in die RealitĂ€t um â heute und nicht erst morgen. Diese Vorreiterrolle ermöglicht es uns, wertvolle praktische Erfahrungen fĂŒr einen vielversprechenden EnergietrĂ€ger zu sammeln. Die Anlage zeigt aber auch die Innovationskraft, mit der die SAK die erneuerbaren Energien nutzbar macht.»
Die neue Produktionsanlage â eine der ersten in der Schweiz â bezieht den Strom direkt vom angrenzenden Wasserkraftwerk und produziert damit CO2-neutralen Wasserstoff aus Wasserkraft. Die Elektrolyse-Anlage verfĂŒgt ĂŒber eine Produktionsrate von 36 kg Wasserstoff pro Stunde und eine elektrische Leistung von 2 MW. Je nachdem wie viel Strom fĂŒr die H2-Produktion zur VerfĂŒgung steht, werden jĂ€hrlich ca. 250 Tonnen grĂŒner Wasserstoff produziert. Damit lassen sich tĂ€glich drei bis vier Wasserstoff-Container an die Tankstellen der Osterwalder Gruppe und weitere Standorte liefern.
GrĂŒner Wasserstoff bietet grosses Potenzial bei der Speicherung erneuerbarer Energien. Dieser Vorteil ermöglicht eine Wasserstoffproduktion in Abstimmung mit der Einspeisung ins Netz der SAK. Damit trĂ€gt die Wasserstoffproduktion auch zur Netzstabilisierung bei.
Der im Kubel produzierte grĂŒne Wasserstoff wird direkt fĂŒr Personenwagen und schwere Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb eingesetzt. Wie zuverlĂ€ssig letztere in der Schweiz unterwegs sind, beweist Hyundai Hydrogen Mobility (HHM) mit 47 XCIENT Fuel Cell (36-Tonnen-AnhĂ€ngerzĂŒge) und mehr als 5 Millionen Kilometer, die diese in den vergangenen zwei Jahren zurĂŒcklegten. Im Vergleich zu Diesel-LKW sparten sie damit mehr als 4'000 Tonnen an CO2-Emissionen ein.
Martin Osterwalder, CEO der Wasserstoff-Produktion Ostschweiz AG und Co-CEO der Osterwalder Gruppe: «Das Kraftwerk im Kubel ermöglicht den weiteren Ausbau des Schweizer Wasserstoff-Ăkosystems, mit einem lokalen und sehr effizienten Kreislauf. Den grĂŒnen Wasserstoff transportieren wir mit einem Containersystem âmade in Switzerlandâ an die beiden AVIA Wasserstoff-Tankstellen in St. Gallen und Gossau, wo die Wasserstoff-Fahrzeuge tanken. FĂŒr die Osterwalder Gruppe ist dies ein bedeutender Schritt, um in der neuen Ăra der ElektromobilitĂ€t sauberen Strom genau dann zu liefern, wenn ihn die Kunden benötigen. Mit grĂŒnem Wasserstoff ist das schon heute RealitĂ€t.»
In der Schweiz produzieren zurzeit die Hydrospider in Niedergösgen und â neu â die WPO im St. Galler Kubel grĂŒnen Wasserstoff fĂŒr den Einsatz in der ElektromobilitĂ€t. Durch die Initiative des Fördervereins H2 MobilitĂ€t Schweiz können die Brennstoffzellen-LKW und -PKW landesweit bereits an zwölf öffentlichen Tankstellen grĂŒnen Wasserstoff beziehen.
Die Produktionsmenge im Kubel bietet KapazitĂ€ten fĂŒr rund 3,5 Millionen LKW-Kilometer oder bis zu 25 Millionen Kilometer mit einem Wasserstoff-PKW. Mit dem Hyundai NEXO und dem Toyota Mirai sind in der Schweiz bereits ein SUV und eine Limousine mit dieser Form des Elektroantriebs erhĂ€ltlich. Zudem stehen mit Opel und Renault (Hyvia) zwei weitere Hersteller kurz vor der EinfĂŒhrung von leichten Nutzfahrzeugen, die ebenfalls mit Brennstoffzellen-Elektroantrieb betrieben werden.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.wasserstoffostschweiz.ch
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