(Ank) Seit zehn Jahren trifft sich die hiesige Energiebranche zum jährlichen Stelldichein in der Umweltarena Spreitenbach. Am 26. Oktober war es wieder so weit: Rund 1100 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Behörden und Verbänden kamen zusammen, pflegten alte Kontakte, knüpften neue, tauschten sich aus und liessen sich unterhalten. Nach dem Apero hiess es für die Tischgastgeber und deren Gäste aber erst mal Anschnallen.
Genau dies forderte die Kampfjetpilotin Nicola Winter, bevor sie zu ihrem dynamischen Referat abhob. Geboren in einem bayrischen Kaff – wie sie es selbst bezeichnete –, setzte sie als Jugendliche inspiriert vom Hollywood-Blockbuster Top Gun zu ihrem Höhenflug an. Nach erfolgreich bestandenem Test bei der Bundeswehr wurde sie eingezogen. Auf die Grundausbildung folgte die Offiziersausbildung, bevor es mit der fliegerischen Ausbildung losging: erst kleine Flieger, dann etwas grössere und schliesslich am Ziel angekommen: der Eurofighter, das modernste in Europa produzierte Kampfflugzeug.
Mit der Schubkraft einer Rakete kann der Einsitzer gerade in den Himmel steigen, aber nicht grenzenlos: In der Stratosphäre ist Schluss, denn das Triebwerk braucht Luft zum Atmen. Ein bisschen mehr wäre schon schön, dachte Winter und nahm folgerichtig die internationale Raumstation, die ISS, ins Visier. Flugs bewarb sie sich als Astronautin, bestand den Test und machte Trainings, schaffte es aber doch nicht ins All, da dem Projekt das Geld ausging. Aber nun sucht die ESA, die europäische Raumfahrtagentur, seit eineinhalb Jahren nach sechs Astronauten. In mehreren Auswahlverfahren wurden die 22’000 Bewerberinnen und Bewerber auf 30 runter geschrumpft – darunter Nicola Winter. Ob sie alsbald aus der Erdatmosphäre tritt, wird am 23. November bekannt gegeben.
Nach dem Ausloten aeronautischer Limits zeigte Martin Moder, Molekularbiologe am Zentrum für molekulare Medizin in Wien, wo die Genetik an ihre Grenzen kommt. Mit der Gen-Schere lässt sich die Erbinformation zwar verändern, aber Eigenschaften wie Intelligenz sind gemäss Moder genetisch ausser Reichweite. So beeinflussen Hunderte Positionen, quer gestreut über das ganze Genom, wie intelligent wir sind. Erschwerend hinzu kommt: Es gibt keine Technik, um mehr als zwölf Genpositionen zu verändern. Andere Eigenschaften wiederum sind genetisch leicht veränderbar, z. B. Muskelwachstum. Myostatin ist ein Stoff, der den Muskelwachstum hemmt. Wird das dafür zuständige Gen ausgeschaltet, bilden sich Muskeln ganz ohne Fitnessstudio. Interessant dabei: Reguläre Doppingtests können nichts nachweisen.
Auf vielfachen Wunsch gab es ein kulinarisches Revival: Ghackets und/oder Pilzragout mit Hörnli. Wie bereits in den Vorjahren wurde nicht serviert, stattdessen entsandte jeder Tisch die für Salat, Hauptspeise und Dessert Verantwortlichen an die «Marktstände». Routiniert, da die meisten den Ablauf bereits kannten, holten diese die Schüsseln, Wein und was es sonst noch gab. Im Idealfall trafen sie auf ihrem mäandrierenden Weg zwischen den Tischen hindurch einen Bekannten oder führten in der Schlange vor dem Marktstand ein Gespräch mit einer bis dato Unbekannten.
Mit Soul auf der Zunge und viel Funk im Blut bot Seven mit zwei Mitmusikern zwischen Hauptgang und Dessert einen musikalischen Leckerbissen. Nicht nur die Beats sassen, sondern auch die Pointen zwischen den Songs. Und ob Englisch oder Deutsch: Seven begeisterte. Mit seinem «Go Slow»-Song begleitete er am Ende des offiziellen Teils den Goldregen, der auf Initiator Kurt Lüscher niederprasselte, nachdem dieser den Stab, resp. die Kuhglocke mit bunten Riemenfransen, an Markus Burger, Geschäftsführer Electrosuisse, übergeben hatte.
Was vor zehn Jahren als Blaupause eines ähnlichen Events in der IT-Branche begann, hat sich zum jährlichen Stelldichein von Who’s who der Energiebranche entwickelt. Ob Strom, Gas, Photovoltaik, Mobilität, Gebäudetechnik etc., ob Unternehmen, Behörde oder Verein: Kurt Lüscher bringt sie an der Smart Energy Party alle zusammen und bietet in der Umwelt Arena den Rahmen, um das Energiesystem als ganzheitliches System zu betrachten. Dies will auch Markus Burger, der nun die Organisation der Smart Energy Party übernimmt, so weiterführen, wie er mehrfach betonte.
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