Der Weltwassertag am 22. März steht stets unter einem anderen Motto. Normalerweise tangieren die Themen die wasserreiche Schweiz nur am Rande. Ist doch der Aktions- und Gedenktag vor allem lanciert worden, um an die über zwei Milliarden Menschen zu erinnern, die keinen regelmässigen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen haben.
Das diesjährige Motto betrifft uns hingegen sehr wohl, schliesslich geht es um den unsichtbaren Schatz in der Tiefe: das Grundwasser, das nun sichtbar gemacht werden soll. «Groundwater: making the invisible visible» lautet das offizielle Motto des diesjährigen Weltwassertags.
Der elementaren Bedeutung des Grundwassers als Ressource – gemäss der aktuellen SVGW-Wasserstatistik werden rund 80% des Trinkwassers aus Quell- und Grundwasser gewonnen – und seiner Belastungen durch Pestizide, Dünger und Klimawandel ist man sich ausserhalb der Branche oft nicht bewusst. Umso wichtiger ist es, den Wert dieses unsichtbaren Schatzes sichtbar zu machen und so ins Bewusstsein zu rufen.
Grundwasser kann fast naturbelassen abgegeben werden. Die Vielzahl der durchlässigen Erd- und Gesteinsschichten, durch die das Niederschlag- oder Flusswasser mal schneller mal langsamer sickert, sorgt für eine höchst wirksame Filtration. Dies bedingt aber einen funktionierenden Boden- und Gewässerschutz und somit Massnahmen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und Phosphoreinträgen durch die Landwirtschaft. Denn wie die jüngsten Zahlen der Naqua zeigen, treten landesweit Chlorothalonil-Metaboliten in jeder dritten Messstelle auf.
Um die Wichtigkeit des Grundwassers zu unterstreichen, hat sich das Deutsche Umweltbundesamt dem Motto des Weltwassertags angeschlossen und das Grundwasser auch als Gewässertyp des Jahres 2022 benannt – vergangenes Jahr kam die Ehre den Alpenseen zu. In der Schweiz gibt es keinen offiziellen Gewässertyp des Jahres.
Seit bald zwanzig Jahren wird der Weltwassertag am 22. März begangen, stets mit wechselndem Motto. Vorgeschlagen wurde der Gedenktag an der Uno-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro und von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in einer Resolution am 22. Dezember 1992 beschlossen.
Seither lädt die Uno ihre Mitgliedstaaten, nichtstaatliche Organisationen, Wasserversorger, grosse Städte wie auch kleine Gemeinden sowie engagierte Menschen dazu ein, den Weltwassertag zu nutzen, um mit Aktionen die Aufmerksamkeit auf kritische Wasserthemen wie Ressourcenschutz oder Wasserqualitätssicherung zu lenken. Ank
Weitere Infos
www.worldwaterday.org
www.unwater.org
Weltwasserwoche im Kanton ZĂĽrich
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