Mit dem ersten CNG-LKW in Kombination mit einem CSR-Kühlsystem schweizweit transportiert Gelati Gasparini seine Produkte nun klar klimaschonender. Damit leistet das Unternehmen aus Münchenstein BL nicht nur hierzulande einen Beitrag dazu, dass das Eis nicht zu rasch schmilzt! Die Kultmarke, die seit 1954 das berühmte «Zolli-Cornets» produziert, ist besonders den Besuchern des Zoo Basel ein Begriff. Aber auch die erste Stängelglace mit Bananen-Schokoladen-Aroma in ihrer typischen Form eines «Buttermödelis» und der Folienverpackung ist seit 1960 weit über die Nordwestschweiz hinaus heiss begehrt. Wieso Gelati Gasparini die eigenen Produkte nun mit einem CNG-Fahrzeug ausliefert und warum ihm die Umwelt am Herzen liegt, erläutert Chef Marc Schaller im Interview.
Marc Schaller, haben Sie bei Ihren Glace-Transporten eiskalt kalkuliert und sich wegen der tiefen Betriebskosten (TCO), die bei einem CNG-Fahrzeug rund 30 Prozent geringer ausfallen als bei einem Diesel- oder Benzin-Fahrzeug, dafür entschieden?
Natürlich hat für den Beschaffungsentscheid auch das Rechnerische beigetragen. Wir haben uns aber in erster Linie dafür entschieden, weil uns die Umwelt am Herzen liegt.
Was hat die Gelati Gasparini sonst noch dazu bewogen, ein CNG-Fahrzeug einzusetzen?
Gelati Gasparini ist Teil der Gaw, der Gesellschaft für Arbeit und Wohnen. Wir verfolgen mit der Beschäftigung von psychisch beeinträchtigen Mitarbeitenden in der Produktion und im Kundendienst einen sozialen Auftrag. Diese Mitarbeitenden brauchen Unterstützung in der Arbeitsleistung und in der Alltagsbewältigung. Die Umwelt ist uns aber genauso wichtig. Wir verursachen damit deutlich geringere Emissionen. CNG ist ungiftig und nicht krebserregend, was uns für die heutige Gesellschaft als wichtig erscheint. Wir möchten, dass unsere Glace auch morgen noch von allen konsumiert werden kann, und dass die Lebensfreude nicht zu kurz kommt.
Sie engagieren sich im sozialen Bereich und Ihnen liegt die Umwelt am Herzen, nutzen Sie CNG oder tanken Sie sogar 100 Prozent Biogas für eine noch grössere CO2-Reduktion?
Wir werden 100 Prozent Biogas tanken. Die CO2-Verbesserung bei normalem Schweizer Gasmix ist durch Nebeneffekte nicht wirklich hoch, während sie bei Biogas bei fast 100 Prozent liegt.
Welche Anforderungen stellen sich bei der Auslieferung der berühmten «Zolli-Cornets», Stängel-Glaces im unverkennbaren Retro-Design und weiteren Glaces aus Ihrer Manufaktur ans CNG-Fahrzeug?
Wir wollen selbstverständlich ein wartungsfreundliches Fahrzeug und es soll unseren Mitarbeitenden Spass machen, damit zu unseren Kunden zu fahren. Das häufige Anhalten, Ausladen der Glacen und Weiterfahren darf dem Fahrzeug nicht zusetzen. Kälte darf dem Fahrzeug ebenfalls nichts ausmachen, da wir unsere Kunden das ganze Jahr über mit Glace beliefern.
Wo kommt das CNG-Fahrzeug zum Einsatz und wie viele Kilometer legt es jährlich zurück?
Das CNG-Fahrzeug kommt in erster Linie im Kanton Basel-Stadt, Baselland und im Aargau zum Einsatz – und zwar täglich. Aber auch bei schweizweiten Events werden wir es im Einsatz haben. Das Fahrzeug wird so jährlich rund 15'000 Kilometer zurücklegen.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit dem CNG-Fahrzeug gemacht? Sind Sie zufrieden damit?
Wir sind sehr zufrieden und stolz darüber, das erste Glace-Tiefkühlfahrzeug in der Schweiz zu haben, welches kombiniert mit einem CSR-Kühlsystem und einem Gasfahrzeug funktioniert. Es freut uns, damit klimaneutral unterwegs zu sein!
Mit Ihrem Engagement für die Umwelt setzen Sie ein Zeichen. Wie fallen die Reaktionen aus, beispielsweise von Kunden, Mitarbeitenden oder weiteren Partnern?
Unsere Kunden loben uns, dass wir nicht nur den Profit, sondern auch die Umwelt und Gesellschaft im Fokus haben. Unsere Chauffeure sind stolz, mit einem solchen Fahrzeug bei unseren Kunden vorzufahren. Allgemein macht es unsere Marke Gelati Gasparini noch bekannter.
Planen Sie für die Zukunft weitere Investitionen in die nachhaltige Mobilität? Wenn ja, wie sehen die Pläne diesbezüglich aus?
Auf jeden Fall. Das hängt mit unserem weiteren Wachstum zusammen. Unsere handwerklich hergestellte Glace ist sehr gefragt – schweizweit – und wird immer bekannter. Es könnte also schon bald Pläne geben für ein weiteres CNG-Fahrzeug.
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