Dies deutet darauf hin, dass Berechnungen, wie viel CO2 von diesen Gewässern an die Atmosphäre abgegeben wird, zu niedrig angesetzt waren, was zu falschen Schätzungen ihres Beitrags zum globalen Kohlenstoffkreislauf führte", schreibt die ETH Lausanne (EPFL) in einer Mitteilung.
Forscher hatten lange Zeit gedacht, dass Fliessgewässer für die globalen Kohlenstoff-Durchflussmengen weniger wichtig seien als beispielsweise die Ozeane. Dabei nehmen Bäche und Flüsse enorme Mengen an terrestrischem organischem Kohlenstoff auf, den sie unter Bildung von Atem-CO2 zersetzen.
Die Berechnung, wie viel von diesem CO2 an die Atmosphäre abgegeben wird, ist aufgrund der Komplexität der Netzwerke, welche die Kontinente entwässern, sehr schwierig. Bislang stützen sich die Forscher bei ihren Schätzungen vor allem auf manuelle Messungen während des Tages, in 90 Prozent der Fälle zwischen 8 und 16 Uhr gemacht. Und da liegt der Fehler, wie ein Team von Wissenschaftlern des Labors für die Forschung mit Biofilmen und Flussökosystemen (SBER) der EPFL bewiesen hat.
Kontinuierliche Messungen ergaben nämlich, dass die CO2-Eissionen von Fliessgewässern nur in zehn Prozent der Fälle gleichsam in dieser "Bürozeit" ihren Höhepunkt erreichen. In den Nachtstunden war der Ausstoss vier Mal höher.
DafĂĽr gibt es mehrere GrĂĽnde. «Der wichtigste hängt mit der Photosynthese zusammen», wird LluĂs GĂłmez-Gener, ein SBER-Wissenschaftler und einer der Hauptautoren der Studie, zitiert. «Ein Grossteil des in FlĂĽssen und Bächen produzierten CO2 wird tagsĂĽber durch Photosynthese absorbiert, wodurch die Menge, die in die Atmosphäre gelangt, reduziert wird."
Besonders gross waren die Schwankungen deshalb im Sommer, namentlich in Flussabschnitten, die nicht von Bäumen beschattet wurden.
 sda
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