Wird mehr Dünger ausgebracht als die Pflanzen aufnehmen können, so wird der überschüssige Stickstoff in Form von Nitrat aus dem Boden ausgewaschen und mit dem Sickerwasser ins Grundwasser verlagert. Auch die Deposition von Stickoxiden und Ammoniak aus der Luft lässt den Stickstoff-Gehalt im Boden und damit das Risiko steigen, dass Nitrat ins Grundwasser ausgewaschen wird.
Grundwasser ist die wichtigste Trinkwasserressource der Schweiz. Über 80% des Trinkwassers in der Schweiz wird aus Grundwasser gewonnen.
Die Nitrat-Konzentration im Grundwasser überschreitet landesweit an fast 15% der NAQUA-Messstellen die numerische Anforderung der Gewässerschutzverordnung GSchV von 25 mg/l. In intensiv landwirtschaftlich genutzten Regionen ist die Nitrat-Konzentration am höchsten. Unter Ackerland liegt sie an mehr als 40% der Messstellen bei über 25 mg/l. Trotz leichtem Rückgang der Nitrat-Konzentration an einzelnen Messstellen sind die Werte insbesondere im Mittelland immer noch vielerorts zu hoch.
Schutz vor übermässigem Eintrag von Nitrat bietet eine ausgeglichene Stickstoffbilanz in der Landwirtschaft sowie eine standortgerechte und nachhaltige Bodenbewirtschaftung. Weitergehende, gezielte Massnahmen zur Reduktion der Nitrat-Konzentration im Grundwasser fördert der Bund im Rahmen von Sanierungsprojekt nach Art. 62a des Gewässerschutzgesetzes GSchG. Da je nach Land z.T. andere Zielwerte gelten, sind die Daten nicht direkt vergleichbar.
Die Nitrat-Konzentration im Grundwasser der Schweiz wird auf Landesebene im Rahmen der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA erfasst. Das Messnetz von NAQUA wird vom BAFU in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstellen betrieben. Es umfasst mehr als 600 Messstellen, darunter 545 zur Beobachtung der Grundwasser-Qualität. Für die statistischen Analysen wird jeweils der Maximalwert pro NAQUA-Messstelle und Jahr herangezogen.
Nitrat-Werte in der Landwirtschaft
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