Seit rund einem Monat gab es keine ergiebigen Niederschläge mehr und die Natur konnte wegen des schneearmen Winters nur wenig Schmelzwasser aufnehmen. Schnee ist für die Natur ein sehr guter Wasserspeicher, der dann bei warmen Temperaturen Wasser abgibt. Vom Schmelzwasser profitiert die Pflanzenwelt und natürlich auch die Grundwasserspeicher sowie die Einzugsgebiete der Quellen. Die Quellwassererträge nehmen jedoch täglich ab. Ein klares Indiz, dass der Grundwasserspeicher sowie die Zulaufgebiete sehr trocken sind und wenig bis kein Wasser mehr abgeben.
Das Seewasserwerk Aegerital kompensiert den Ausfall des Quellwassers. «Anfang Jahr konnten wir den Wasserbedarf zu 100 Prozent mit Quellwasser abdecken. Seit Beginn des Aprils ist dies nicht mehr der Fall. Täglich gehen die Quellwassererträge zurück und gleichzeitig steigt der Wasserbedarf an. Im Moment besteht die Wasserbereitstellung aus 56 Prozent Quellwasser und 44 Prozent Seewasser» erklärt Erich Duss, Verantwortlicher der Wasserversorgung.
Niederschläge sind vorerst keine in Sicht, die Lage bleibt weiterhin prekär. Einmal mehr erweist sich das Seewasserwerk als Glücksfall und bietet der Bevölkerung in Oberägeri eine enorm wichtige Sicherheit in Bezug auf die Wasserversorgung. Eher unwahrscheinlich scheint die Tatsache, dass das Seewasserwerk zu 100 Prozent ausgelastet sein wird. «Dafür müssten alle Quellen und das Grundwasservorkommen trockengelegt sein» so Erich Duss. Aber er betont: «Trinkwasser ist ein wichtiges Gut, mit dem wir umsichtig und massvoll umgehen müssen.»
«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.
Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.
Kommentare (0)