Rund 10 000 Haushalte in Winterthur nutzen Gas zum Heizen, zur Aufbereitung von Warmwasser oder zum Kochen. Die Industrie nutzt den Energieträger als Prozessenergie.
Der Stadtrat Winterthur hat nun beschlossen, dass das Stadtwerk ab April 2020, also ab Ende der laufenden Heizperiode, nur noch Biogas und CO2-kompensiertes Erdgas im Produktangebot führen wird. Bereits im September wurde über den Wegfall des Gasprodukts «e-Gas.Grau» informiert. Es ist das einzige Produkt ohne ökologische Anteile oder CO2-Kompensation. Die betroffenen Kundinnen und Kunden werden persönlich informiert. Das nächstgünstigste Produkt «e-Gas.Weiss» mit CO2-kompensiertem Erdgas ist lediglich 0,1 Rappen pro Kilowattstunde teurer. Die Mehrkosten für die Kundschaft fallen entsprechend bescheiden aus. Durch den Verzicht auf «e-Gas.Grau» werden jährlich rund 25 000 Tonnen CO2-Emissionen vermieden, was dem Ausstoss von gut 6000 Einfamilienhäusern mit Gasheizung entspricht.
Die Gastarife bleiben nächstes Jahr in allen vier verbleibenden Produkten unverändert. Der Bonus von 2,3 Prozent, den Stadtwerk Winterthur dieses Jahr den Bezügerinnen und Bezügern auf dem Stadtgebiet gewähren konnte, fällt allerdings per Ende 2019 wieder weg. Grund dafür sind die gestiegenen Preise für Erdgas und Biogas an den europäischen Märkten. Zusammen mit geringfügigen Anpassungen der bundesrechtlichen Abgaben ergeben sich für die Kundschaft bei gleichbleibendem Verbrauch Mehrausgaben im tiefen einstelligen Prozentbereich.
In einem separaten Beschluss hat der Stadtrat entschieden, dass die Stadtverwaltung für gasversorgte städtische Liegenschaften künftig «e-Gas.Bronze» beziehen wird. Stichtag für die Änderung ist der 1. April 2020. Bislang gab es keine Vorgaben für die Wahl des Gasprodukts in der Stadtverwaltung. Die Mehrkosten betragen rund 50 000 Franken pro Jahr. Mit der Aufwertung des Gasprodukts wird die Stadtverwaltung ihrer Vorbildfunktion gerecht und unternimmt einen weiteren Schritt zur Erreichung der klimapolitischen Ziele der Stadt Winterthur.
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