Auf Geheiss der Behörden hätte die Rohner AG nach diesem Vorfall nachweisen müssen, dass ihr Abwassersystem dicht ist. Innerhalb der gesetzten Frist habe das Unternehmen jedoch keine nach dem Stand der Technik durchgeführte Dichtheitsprüfung nachweisen könnten, teilte die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) mit, weshalb eine sofortige Ausserbetriebnahme des Abwassersystems verfügt worden sei, schreib die Nachrichtenagentur sda. Überdies muss die Rohner AG mit der baldigen Räumung ihres Hoflagers im Auftrag des Amts für Umwelt und Energie (AUE) rechnen. Grund ist, dass die Firma auf ihrem Areal mehr wassergefährdende flüssige Abfälle lagert als erlaubt.
Neben anderen Massnahmen hatte das AUE Ende März die stufenweise Aufhebung dieses Hoflagers angeordnet. Nachdem die Rohner AG die gelagerte Menge im April auf 100 Tonnen abgebaut hatte, vermeldete die Firma den Behörden diese Woche einen Anstieg auf 160 Tonnen. Gemäss dem Abbauplan wären jedoch per 1. Juni nur noch 50 Tonnen erlaubt gewesen, hält die BUD fest.
Nach Auswertung diverser Messungen und Daten gehen die Baselbieter Behörden heute davon aus, dass von November 2018 bis Februar rund 15 Millionen Liter Industrieabwasser auf dem Rohner-Areal in den Untergrund versickert sind. Bis Anfang Juni konnten laut BUD rund 10 Millionen Liter verunreinigtes Grundwasser abgepumpt und in der ARA gereinigt werden.
Eine direkte Gefährdung für Menschen könne nach wie vor ausgeschlossen werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Das Grundwasser werde jedoch weiterhin untersucht. Falls nötig, wollen die Behörden weitere Massnahmen ergreifen. Für die Bewältigung der Rohner-Havarie sind laut dem BUD bisher Kosten von 300'000 Franken entstanden.
Was die Anordnungen der Behörden für die Rohner AG bedeuten, war zunächst nicht in Erfahrung zu bringen. Offen ist namentlich die Frage, ob der Betrieb ohne Abwassersystem überhaupt noch aufrecht erhalten werden kann. Die Firma, die gemäss ihrer Website rund 200 Angestellte hat, ist in den letzten Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten.
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