Wie der ESB kürzlich mitteilte, wird das Unternehmen im Januar das Konzessions- und Baugesuch einreichen. Bis Ende 2019 hofft der ESB, den Konzessions- und Bauentscheid zu erhalten, im Herbst 2024 soll das Werk betriebsbereit sein. Danach wird das alte Werk rückgebaut.
Ein Teil des neuen Seewasserwerks wird auf Bestandteilen des heutigen Seewasserwerks basieren. Dieses ist auf 64'000 Wasserbezüger ausgerichtet, das neue auf 70'000. Wie der Leiter Bau und Netzservices von ESB, Andreas Hirt, auf Anfrage der Schweizerischen Depeschenagentur sagte, rechnet das Unternehmen gemäss der Grobplanung mit Kosten von rund 50 Mio. Franken. Eine Erhöhung der Wassergebühren sei nicht nötig. Es gebe Rückstellungen. Der Zugang zum See und zu
einer Liegewiese am Seeufer bleibt während der Bauarbeiten gewährleistet.
Das neue Seewasserwerk ist so geplant, dass bei nahezu allen Störfällen und Unterhaltsarbeiten nur 25 Prozent der gesamten Anlagekapazität abgeschaltet werden muss. Das steigert die Versorgungssicherheit. Nötig ist der Bau des neuen Seewasserwerks, weil sich die Anforderungen an eine moderne Wasserversorgung verändert haben.
Die bestehende Anlage kann der ESB nicht total sanieren, weil sie bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlage dauernd in Betrieb sein muss. Wichtige Elemente könnten nicht ohne mehrmonatigen Betriebsunterbruch ersetzt werden.
Im Durchschnitt liefert das Seewasserwerk Ipsach 84 Prozent des Trinkwassers der Nidauer und Bieler Betriebe und Haushalte. Zwölf Prozent stammen aus einer Grundwasserfassung und vier Prozent sind Quellwasser. Biel und Nidau weisen heute zusammen rund 63'000 Einwohner auf.
Die Auslegung des neuen Werks für nicht mehr als 70'000 Einwohner reiche aus, sagt Andreas Hirt. In jedem Haus, das neu gebaut oder saniert werde, sinke der Trinkwasserverbrauch dank den heutigen, Wasser sparenden Hausinstallationen massiv. Der Pro-Kopf-Verbrauch sinke insgesamt, was auch die jährlichen Wasserstatistiken des SVGW belegen.
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