Noch weiss niemand offiziell, wie die neuen Grenzwerte in der revidierten Gewässerschutzverordnung ausfallen werden. Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft sorgt jedenfalls wieder einmal für hitzige DIskussionen. Wieviele Pestizide sollen nun in Bäche und Flüsse gelangen dürfen? Wie gefährlich sind denn welche Pestizide für die Umwelt, für die Lebewesen? Können Sie ins Trinkwasser gelangen?
Die aktuelle Recherche der Rundschau wollen aufzeigen, dass die Strategie des Bundes widersprüchlich sei und Umweltpolitiker aufschrecke. Der Bund wolle in der neuen Gewässerschutzverordnung die Pestizidgrenzwerte teilweise massiv erhöhen, so stehe es im verwaltungsinternen Entwurf, der der Redaktion Rundschau vorliege. Es seien neu 100mal mehr Glyphosat in Gewässern zu dulden. Insgesamt sollen die Grenzwerte bei 25 Substanzen substanziell erhöht werden.
Umweltorganisationen, Gewässerschutzfachleute und Fachverbände fordern andererseits strengere Grenzwerte und weniger Gifteinsatz. Auch der SVGW fordert seit langem strengere Grenzwerte, welche den risikobasierten Ansatz deckeln sollen. Bei den geplanten Erhöhungen der Grenzwerte würde offenbar der für die Trinkwasserversorgung zentrale Vorsorgegedanke geopfert. Die Befürworter argumentieren mit den Forschungsgrundlagen, welche zu den neuen Werten führen. Nur vergessen sie leider die Mischeffekte von verschiedenen Substanzen, so genannten Cocktails. Das ist bedauerlich und nicht akzeptabel. Immerhin äussert sich Bauernpräsident Markus Ritter kritisch zu den höheren Grenzwerten, da müssen wir ihn beim Wort nehmen.
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