Der Sommer 2018 wird wohl als zu trocken und zu heiss in die Geschichte eingehen: Das Wasser wurde knapp und die Versorgung der Bevölkerung stiess an ihre Grenzen. Viele Trinkwasserversorger leisteten dabei Besonderes: Dank des Seewasserwerks Aegerital war zum Beispiel die Versorgungssicherheit nie gefährdet. Und im Thurgauer Oberland konnten die Bewässerungsverbote nun gelockert werden.
Im Gemeindegebiet von Oberägeri sind die Quellen in diesem Sommer sehr stark zurückgegangen: Gegenüber dem Vorjahr gab es zum Beispiel nur noch halb so viel Quellwasser. Im Normalfall liefern die Quellen gesamthaft rund 650 Liter pro Minute. Im Sommer 2018 waren es nur noch deren 260 Liter. Die fehlende Trinkwassermenge hat deshalb das Seewasserwerk Aegerital gefördert, damit der Wasserbedarf in Oberägeri stets gedeckt war.
Im Normalfall produziert das Seewasserwerk im Schnitt zwischen 850 bis 1350 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag: So kommt 20 Prozent Wasser aus dem See und 80 Prozent von den Quellen in Oberägeri. In diesem Sommer waren es 85 Prozent Seewasser und 15 Prozent Quellwasser.
«Auch wenn das Seewasserwerk nicht mit voller Kapazität arbeitet, wir müssen trotzdem mit dem Lebensmittel Trinkwasser nachhaltig umgehen. Deshalb haben wir an die Bevölkerung auch einige Tipps zum Wassersparen weitergegeben» erklärte dazu Erich Duss, Verantwortlicher der Wasserversorgung Oberägeri.
Ein Ende der Trockenheit ist allerdings noch nicht in Sicht. «Die Lage bleibt weiterhin prekär», meint Erich Duss. Einmal mehr erweist sich das Seewasserwerk aber als Glücksfall: Es bietet der Bevölkerung in Oberägeri aufgrund seiner enormen Kapazitäten auch bei möglicherweise anhaltender Trockenheit noch eine grosse Sicherheit in Bezug auf die Wasserversorgung.
Gute Nachrichten auch aus dem Thurgauer Oberland: Dort konnten die Anfang August erlassenen Bewässerungsverbote aufgehoben werden: Die getroffenen Massnahmen der Gruppenwasserversorgung haben bewirkt, dass das Trinkwasser während des Sommers in Altnau, Güttingen und Langrickenbach durchwegs gesichert war.
Dafür danken die Wasserverantwortlichen nun ihrer Bevölkerung aus, wie es in einer Mitteilung heisst. Obwohl die Niederschlagsmengen noch immer nicht im notwendigen Umfang erfolgt seien, könne der Bewässerungsverzicht nun aufgehoben werden. Benötigte Wassermengen von mehr als fünfzig Kubikmeter pro Tag müssten vorerst allerdings immer noch dem Brunnenmeister oder dem jeweiligen Gemeindepräsidium gemeldet werden, damit die Grossmengen koordiniert werden könnten. Und es werde weiterhin um einen sparsamen Einsatz des Wassers aus dem Leitungsnetz gebeten.
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