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20. Juni 2018

Stichprobe auf Pestizide

«Saldo» testet die Qualität von Brunnenwasser

«Saldo» hat im Trinkwasser von über 20 öffentlichen Brunnen in der Schweiz nach Pestiziden gesucht: In knapp der Hälfte fand das Labor Spuren im Nanogrammbereich - der Konsum des Wassers ist für die Gesundheit ungefährlich. Die Trinkwasserqualität ist hoch.

«Wasser vom Brunnen ist meist unbedenklich», titelt die Zeitschrift «Saldo» des Verlags Konsumenteninfo AG in ihrer Ausgabe vom 12. Juni 2018 über ihren Trinkwassertest in der Schweiz. Das Wasser von vielen öffentlichen Brunnen enthalte keine Spuren von Pflanzenschutzmitteln.

In neun von 21 Proben aus verschiedenen Deutschschweizer Gemeinden habe das von «Saldo» beauftragte Labor allerdings Kleinstmengen bis 0,025 Mikrogramm pro Liter an «Rückständen längst verbotener Mittel» gefunden. Untersucht hatte man auf die Rückstände von 500 verschiedenen Pflanzenschutzmitteln.

Im Wasser zwei Brunnen fand das Labor Spuren von Atrazin. In zwei weiteren Brunnen im Thurgau zusätzlich Spuren des Spritzmittels Simazin. Gemäss Einschätzung des deutschen Bundesamts für Risikobewertung (BfR) besteht bei diesen Konzentrationen keine Gefahr für die Gesundheit. «Erstaunlich», so liest man in der Zeitschrift «Saldo», «ist dies aber doch, sind doch beide Pflanzenschutzmittel in der Schweiz verboten: Atrazin seit dem Jahre 2009, Simazin seit 2012.» Beide Stoffe seien für Wasserlebewesen schädlich: Simazin könne zum Beispiel ihre Zellen schädigen und die Fortpflanzung beeinträchtigen. Zitiert wird zu diesen zwei Stoffen auch Paul Sicher vom SVGW: «Die Pestizide und Abbauprodukte lagern sich oft an Bodenpartikel an, dadurch entsteht ein Depot, welches noch überJahrzehnte immer wieder diese Stoffe ans umfliessende Grundwasser abgibt. Genau aus diesem Grund ist uns der vorsorgliche Ressourcenschutz enorm wichtig. Wenn wir unser Boden bzw. Grundwasser verschmutzen, hat man diese Stoffe noch Jahrzehnte drin.»

Das zeige, so «Saldo», auch ein Beispiel aus Deutschland. Dort sei Atrazin bereits seit 1991 verboten. Dennoch hätten die Stadtwerke von München noch letztes Jahr Rückstände im Trinkwasser nachweisen können. Dies bedeute auch: Was heute auf die Felder gespritzt wird, findet sich unter Umständen noch Jahrzehnte später im Trinkwasser.

Erfreulich, so schreibt «Saldo»-Redaktor Jonas Arnold weiter, sei, dass die Wasserproben wenig Nitrat enthielten. Dieser Stoff gelange vor allem durch landwirtschaftliche Dünger ins Wasser. Der Grenzwert für Nitrat, der vor allem durch Düngung ins Wasser gelange, läge im Trinkwasser bei 40 Milligramm pro Liter. Dieser Wert sei bei allen Proben deutlich unterschritten worden. Das Wasser aus dem Brunnen an der Tellsgasse in Altdorf enthielt mit 1,6 mg/l am wenigsten Nitrat - und keine Pestizide. Am schlechtesten schnitt das Bettelbrünneli im thurgauischen Märstetten ab. Hier fand das Labor die grösste Menge Pestizide (0,025 µg /l) und den höchsten Gehalt an Nitrat (19 mg/1).

«Saldo (11/2018) ist für Fr. 4.50 am Kiosk erhältlich.

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