Im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes STORE&GO wurde die Methanisierungsanlage auf der bereits bestehenden Power-to-Gas-Anlage in Falkenhagen feierlich eröffnet. Nachdem mit der bisherigen Anlage reiner Wasserstoff (sog. «WindGas») direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden konnte, ermöglicht die neue Methanisierung die Erzeugung von «grünem» Methan. Dabei wird der regenerativ erzeugte Wasserstoff in diesem zweiten Schritt mit CO2 aus einer Bio-Ethanol-Anlage zu Methan (CH4), d.h. synthetischem Erdgas, umgewandelt. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Gelingen der Energiewende, denn grünes Methan kann im Gegensatz zu grünem Wasserstoff vielfältiger eingesetzt werden: Es kann verschiedenen Marktsektoren, wie dem Strom- und Wärmemarkt, der Industrie sowie der Mobilität zur Verfügung gestellt werden. Ausserdem ermöglicht es die unbeschränkte Nutzung der Erdgasinfrastruktur beispielsweise für Transport und Speicherung. Die so gespeicherte Energie steht immer zur Absicherung bereit, insbesondere wenn Sonne und Wind nicht im erforderlichen Umfang verfügbar sind.
Im Projekt STORE&GO arbeiten 27 Partner aus sechs Ländern zusammen, um die Möglichkeiten der Integration von Power-to-Gas-Anwendungen in das europäische Energienetz zu untersuchen und vor allem die Methanisierung von Wasserstoff als wichtigen Schritt für die Energiewende voranzutreiben. Die Power-to-Gas-Pilotanlage «WindGas Falkenhagen» wurde 2013 errichtet, um Windenergie im Erdgasnetz zu speichern. Im Juli 2017 wurde der Grundstein für die Methanisierungsanlage und weitere dafür notwendige Komponenten direkt neben dem bestehenden Standort gelegt. Die nun fertiggestellte Methanisierungsanlage produziert bis zu 57 m³/h SNG (Synthetic Natural Gas, bei Normaldruck und -temperatur), was in etwa einer Leistung von 600 kWh/h entspricht. Zum Vergleich: Mit dieser Energiemenge könnte man eine 50-m²-Wohnung etwa einen Monat lang beheizen. Zudem wird die beim Prozess entstehende Wärme von dem benachbarten Furnierwerk genutzt.
Gemeinsam mit den Standortpartnern thyssenkrupp Industrial Solutions, der Forschungsstelle des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde die innovative, grosstechnische Anlage realisiert.
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