Nitrat im Trinkwasser ist in der Branche ein bekanntes Problem. Das Bafu beobachtet die Nitratwerte seit Jahren. Nitrat ist natürlicherweise nur in geringen Konzentrationen im Grundwasser vorhanden. Deutlich erhöhte Konzentrationen von über 25 mg/l treten landesweit an bis mehr als 15 % der beprobten Messstellen auf.
Hauptursache der hohen Nitratwerte im Grundwasser ist die Landwirtschaft. Ackerbau und Grundwasservorkommen sind im klassischen Interessenkonflikt.
Die Spezialisten relativieren dann aber die Aufnahme von Nitrat übers Trinkwasser, rund 3/4 werden über andere Nahrungsmittel aufgenommen.
Toxikologe Rex FitzGerald vom Schweizerischen Zentrum für Angewandte Humantoxikologie, findet die Aarhuser Studie spannend – aber gefährlich sei Trinkwasser deswegen noch nicht. Dafür sei das Darmkrebs-Risiko zu wenig erhöht und der Zusammenhang mit Nitrat noch nicht eindeutig bewiesen. Und: «Es gibt andere Risikofaktoren für Darmkrebs, die man zuerst anpacken müsste. Etwa Alkohol, Rauchen oder Übergewicht.»
Deshalb sieht auch das zuständige Bundesamt für Lebensmittelsicherheit vorerst keinen Handlungsbedarf. Die Studie sei interessant und werde mitberücksichtigt, wenn das nächste Mal die Grenzwerte überarbeitet werden.
Link: https://www.srf.ch/sendungen/puls/zu-viel-duenger-im-trinkwasser
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