Sommer 20918: Ab und zu mal ein kleiner Nieselregen oder mal ein kurzes Gewitter, aber seit Juni keine ergiebigen Niederschläge. Anhaltende Trockenheit in den landwirtschaftlichen Kulturen, im Wald und in den privaten Gärten ist die Folge davon. Im August gilt deshalb fast schweizweit ein generelles Feuerverbot. Aktuell ist Feuermachen ausserhalb befestigter Feuerstellen immer noch verboten.
«Noch besteht kein Grund zur Alarmierung», schreibt die Gemeinde Hölstein im Waldenburgertal in einer Mitteilung. Die Gemeinden könnten sich noch selbst genügend versorgen. Es würden aber bereits Vorkehrungen getroffen, dass sich die Gemeinden im Tal und auf den Höhenzügen wenn nötig untereinander aushelfen könnten.
Das vom Gemeinderat in Hölstein verfolgte Projekt einer Verbindungsleitung nach Bubendorf zeigt sich in dieser Situation «als absolut richtiger Weg», meint da die Gemeinde in ihrem Schreiben weiter. «Bubendorf verfügt über ein reiches Grundwasservorkommen. Und mit dem Ziel, später auch die Verbindung bis nach Liestal und damit ins Ergolztal weiterzuführen, wird die Sicherheit in der Trinkwasserversorgung für das Waldenburgertal zusätzlich erhöht.»
Doch auch in der Höhe bleibt das Wasser knapp: Langenbruck im oberen Teil des Augstbachtals auf rund 730 Metern über Meer und nahe am Kanton Solothurn gelegen, wird womöglich auf Wasser aus Holderbank und Balsthal angewiesen sein. Die Trinkwasserversorgung sei zwar im heissen und niederschlagsarmen Sommer sichergestellt gewesen, doch nun fülle sich die Karstquelle nicht mehr ausreichend.
«Dies müssen wir mit Wasser aus der solothurnischen Nachbargemeinde Holderbank ausgleichen», schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung. Da mittelfristig keine grossen Niederschläge zu erwarten seien, ruft der Gemeinderat selbst jetzt im Frühherbst noch zum Wassersparen auf: «Achten Sie bitte auf eine minimale Wasseranwendung bei der Körperpflege, bei der Benutzung der Toiletten und bei der Verwendung von Wasser im Haushalt.» Die Qualität des Trinkwassers sei aber weiterhin einwandfrei, wird weiter vermeldet. Und sobald das Trinkwasser wieder in ausreichender Menge zur Verfügung stehe, würde man die Bevölkerung wieder informieren. Die Wetterprognosen für die nächsten Tage sagen allerdings weiterhin schönes und trockenes Herbstwetter voraus.
Ebenfalls nicht gut um das Wasser steht es in der Gemeinde Titterten: Sie muss wahrscheinlich schon ab nächster Woche Wasser von Liedertswil zuführen. Schon Anfang August erliess der Gemeinderat eine «Aufforderung zum Wassersparen», die er bis jetzt nicht zurückgenommen hat: Infolge des weiteren Rückgangs der Quellschüttung und weiterhin ausbleibenden Regenfällen gelte «bis auf Widerruf» das Verbot einer Garten- und Rasenbewässerung sowie der Reinigungsarbeiten unter fliessendem Wasser. Der Gemeinderat empfahl auch hier der Bevölkerung einige Sparmassnahmen bei der Körperpflege, beim Blumengiessen und bei Geräten im Haushalt, wie zum Beispiel bei Waschmaschinen oder Geschirrspülern.
Nur noch ein Brunnenmeister
Bei der Sicherstellung ihrer Wasserversorgung gehen drei Oberbaselbieter Gemeinden seit Kurzem neue Wege: Gelterkinden, Ormalingen und Rothenfluh betreiben seit dem 1. Juli 2018 eine gemeinsame Brunnenmeisterei. Die auf 200 Stellenprozente angelegte Amtsstelle unter der Leitung der «Kopfgemeinde» Gelterkinden soll für alle drei Partner eine «professionelle, hoch qualitative Wasserversorgung» sicherstellen. Insbesondere hinsichtlich von Pikettdiensten und Ferienvertretungen soll sich die Zusammenlegung als wesentlicher Fortschritt gegenüber der heutigen Einzellösungen erweisen. Zudem sollen so die immer komplexer werdenden gesetzlichen Anforderungen an die Wasserversorgung besser gemeistert werden.
Herr und Frau Schweizer verbrauchen jeden Tag zwischen 140 bis 170 Liter Wasser. Steigen die Temperaturen, erhöht sich der Wasserverbrauch zusätzlich.
Eine Statistik des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW) gibt Einblick, wo in Privathaushalten wie viel Wasser verbraucht wird. Besonders auffällig ist: Dusche, Bad und Toilette machen gemeinsam über 50 Prozent aus. Mit einfachen Kniffs lässt sich der Wasserverbrauch hier bereits um ein Vielfaches reduzieren. Und auch in Küche und Garten lässt sich Wasser sparen.
Im Bad
In der Küche
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