Am 28. November 2017 hat solidarit'eau suisse zusammen mit Swiss Bluetec Bridge eine Veranstaltung zum Thema "Die Klima-Uhr tickt: Schweizer Innovation und Engagement zur Entschärfung der Trinkwasserproblematik" durchgefĂĽhrt. Â
Weltweit haben 3 von 10 Menschen – oder 2,1 Milliarden – keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 6 von 10 Menschen, das sind rund 4,4 Milliarden, mangelt es an angemessenen sanitären Einrichtungen. Die beiden von der DEZA unterstĂĽtzten Initiativen solidarit'eau suisse und Swiss Bluetec Bridge, die zu Beginn der Veranstaltung kurz vorgestellt wurden, leisten mit unterschiedlichen Ansätzen einen Beitrag, um diese Situation zu verbessern und das Nachhaltigkeitsziel 6 der Agenda 2030 "Sauberes Wasser und Sanitäre Einrichtungen" zu erreichen.Â
Solidarit'eau suisse verbindet Schweizerische Gemeinden und Wasserversorgungen mit NGOs, die Wasserprojekte in Entwicklungsländern umsetzen. Dadurch werden zusätzliche Finanzierungsquellen für Infrastruktur und Kapazitätsentwicklung im Bereich Trinkwasser- und Sanitärversorgung in Entwicklungsländern erschlossen. Swiss Bluetec Bridge unterstützt Schweizer Start-ups und KMUs, die über innovative Technologien zur Wasseraufbereitung verfügen mit Finanzierung, Wissen und einem Netzwerk. Unterstützt werden Projekte in der Anfangsphase, die sich an Kunden mit tiefem Einkommen in Entwicklungsländern richten. Dank diesem Engagement soll es gelingen, den Zugang zu sauberem Trinkwasser weltweit zu erhöhen.
In einer Paneldiskussion wurde anschliessend die Frage diskutiert, was es konkret braucht, um global den Zugang zu sicherem Trinkwasser und funktionierenden sanitären Einrichtungen sicherzustellen und was die Schweiz dazu beitragen kann.
Anhand des Beispiels der mittlerweile achtjährigen Kooperation zwischen den Städten Lausanne und Nouakchott (Mauretanien) hat Sébastien Apothéloz (Service de l’eau Lausanne) aufgezeigt, was zum Erfolg dieser Partnerschaft geführt hat. Er betonte dabei, dass der Wissens- und Erfahrungsaustausch, der im Schnitt - dank neuen Medien - täglich erfolgt, den zentralen Mehrwert der Partnerschaft darstellt. Andreas Schöni (NV-Terra) berichtete anschliessend von seinen Erfahrungen mit einem Wasseraufbereitungsprojekt, das von Swiss Bluetec Bridge unterstützt worden ist. Eine grosse Herausforderung bei der Umsetzung waren die sozio-kulturellen Unterschiede und die Suche nach geeigneten Partnern vor Ort. Die Frage der Moderatorin Ellinor von Kauffungen, ob es die Aufgabe der DEZA sei, schweizerische Gemeinden für mehr Engagement in Entwicklungsländern zu ermuntern, hat Tatjana von Steiger (DEZA) ganz klar bejaht. Es stehe nicht nur im Verfassungsauftrag, globale Verantwortung zu übernehmen, sondern die Schweiz habe auch ein klares Interesse daran, ihr Wissen in Entwicklungsländern einzubringen - insbesondere in Bereichen, in denen sie viel Erfahrung hat. Roland Gröbli (Georg Fischer) hat schliesslich einen Einblick in die Unternehmensstiftung "Clean Water" gegeben und die konkreten Nutzen und Herausforderungen eines solchen Engagements aufgezeigt. Eine grosse Chance sieht er darin, dass die heutigen Technologien es ermöglichen, die Wirkungen von Projekten einfach, zeitnah und ortsunabhängig zu messen, was wiederum wichtig ist, um das Vertrauen von Geldgebern zu erhalten. Im Schlusswort hat Martin Jovanov (Swissaid) festgehalten, dass Digitalisierung in Entwicklungsprojekten zunehmend ein Thema ist und unter anderem den Zugang zu wichtigen Informationen und Wissensaustausch vor Ort aber auch über Ländergrenzen hinweg ermöglicht.
Rund 25 Personen haben an dieser Veranstaltung in Biel teilgenommen.
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