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18. November 2016

Pestizide

Zweifel an Grenzwerten

Grenzwerte bei Pestiziden würden auf Wunsch der Industrie so festgelegt, dass diese kaum überschritten werden können. Die Gesamtbelastung durch Giftstoffe, denen jeder Mensch täglich ausgesetzt ist, werde dabei auf mehreren Ebenen völlig ausgeblendet. Zu diesem Schluss kommt die Untersuchung «Gesetzliche Grenzwerte für Pestizide im Essen. Alles sicher?», welche die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Auftrag gegeben hat.

Ein Kritikpunkt ist beispielsweise, dass die duldbaren täglichen Aufnahmemenge (Acceptable Daily Intake, ADI) auf Tierversuchen basieren, welche die Empfindlichkeiten beim Mensch nicht abbilden könnten. Weiter wird die Festlegung des Pestizidgrenzwertes bemängelt. Dieser gehe vom höchsten gemessen Rückstand bei Feldversuchen aus. Doch für die Prüfung, ob dadurch möglicherweise der ADI überschritten werden könne, werde nicht der Grenzwert, sondern der Median der gemessenen Rückstände aus den Feldversuchen beigezogen.

Grundsätzlich werde zuwenig beachtet, dass die Menschen nicht nur einzelnen Substanzen ausgesetzt seien, sondern Mehrfachtbelastungen. Greenpeace fordert darum bei Lebensmittel einen Summengrenzwert für Pestizide von 0.01mg/kg. Auf was dieser Wert basiert und wie ein solcher Summengrenzwert praktisch bestimmt werden soll, wird nicht erläutert. 

Bisher gibt es in  Schweiz nur fürs Trinkwasser einen Wert für die Summe aller organischen Pestizide und deren relevanten Metaboliten, Abbau- und Reaktionsprodukte. Es gilt der Toleranzwerte 0.0005 mg/l. Da die Bestimmung von Grenzwerten sowie Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und der Vollzug bei Pestiziden schwierig sind, fordert der SVGW als eine Massnahme auf den Pestizidmitteleinsatz in den Schutzzonen S2 und S3 zu verzichten. 

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