Wasser und Energie sind eng miteinander verknüpft. So hat die Wasserkraft eine grosse Bedeutung für die Stromproduktion. In der Schweiz werden 55% des Stroms aus Wasserkraft gewonnen, weltweit sind es rund 16%. Beim Wasser ist aber nicht nur bei die Stromproduktion ein Thema, sondern auch der Stromverbrauch: Die Förderung, Aufbereitung, Speicherung und Verteilung von Trinkwasser benötigt Energie.
In den Schweizer Wasserversorgungen wird aber nicht nur Energie verbraucht, sondern auch erzeugt. Bereits 1879 nutzte ein Engadiner Hotelier Wasserleitungen, um mit einer Turbine Strom zu erzeugen. Seit damals wurden viele weitere Trinkwasserkraftwerke errichtet, in jüngerer Zeit begünstigt durch die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV).
Eine Erhebung des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW) ergab, dass die erfassten Trinkwasserkraftwerke im Jahr 2011 38.4 GWh Strom pro Jahr produzierten, was hochgerechnet auf die ganze Schweiz gut 100 GWh entspricht. Der jährliche Stromverbrauch der Trinkwasserbranche liegt bei 350 GWh, was etwa dem Stromverbrauch der Stadt Luzern entspricht. Hauptverbraucher sind die Förderpumpen, die Wasseraufbereitung benötigt deutlich weniger Energie. Unter Berücksichtigung der noch geplanten Trinkwasserkraftwerke ergibt sich mittelfristig ein Selbstversorgungsgrad von rund 40%. Gemäss einer älteren Studie des Bundes liegt das Potenzial sogar bei rund 50%.
Für die Lieferung von 1000 Liter Trinkwasser bis zum Hahn braucht es durchschnittlich gerade einmal 0.36 kWh. Diese Energieeffizienz der Wasserversorgungen lässt sich nur geringfügig steigern. Energiesparen kann man aber beim Warmwasser. Heisses Wasser ab Hahn enthält im Schnitt 150-mal mehr Energie als kaltes Wasser. Wer also auf 1 Liter Warmwasser verzichtet, spart gleich viel Energie, wie in seinem ganzen Tagesverbrauch an Kaltwasser steckt.
Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Seit 2003 wird er von UN-Water organisiert. Er wurde in der Agenda 21 der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung in einer Resolution am 22. Dezember 1992 beschlossen.
Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW
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