Um die gesteckten Ziele, insbesondere die geplante Verdoppelung des aktuellen Wärmeabsatzes zu erreichen, muss sich die Branche und vor allem das Umfeld teilweise neu erfinden. Das hat auch der Verband Fernwärme Schweiz erkannt und als äusseres Zeichen den Namen auf Thermische Netze Schweiz (TNS) geändert.
In Zukunft werden nebst den bewährten Wärme- und Hochtemperaturnetzen vermehrt Anergienetze zum Einsatz kommen. Bevor aber die Energie verteilt werden kann, muss sie produziert werden – und das möglichst schnell ohne CO₂-Belastung! Dazu werden alle erneuerbaren Energiequellen gebraucht. Von den bekannten, wie Abwärme von KVA, Holz, Biomasse, werden Umweltwärme (See-, Grund- oder Abwasser), industrielle Abwärme, Solar- und Geothermie etc. immer wichtiger. Es braucht aber noch mehr. Die Speicherung von Wärme, sei das kurzfristig zur Spitzenlastabdeckung, Tag/Nacht oder saisonal ist eine weitere grosse Hausaufgabe.
Um all die Herausforderungen in Bezug auf die Produktion, Speicherung und Verteilung von Wärme und Kälte zu meistern, braucht es die Wissenschaft, die Politik auf allen Staatsebenen, Planer und Investoren. Auch die einschlägigen Fachverbände sind in der Verantwortung, gemeinsam am Umbau der Energieversorgung und der Dekarbonisierung zu arbeiten. Zusammenarbeit ist gefragt, und da macht der TNS mit anderen Verbänden sehr gute Erfahrungen.
Wenn die thermischen Netze in 25 Jahren 18 Terawattstunden mit einer dekarbonisierten Produktion leisten sollen, muss es schnell gehen. Es gilt, Scheuklappen abzulegen und offen für Neues zu sein. Trotz der grossen Herausforderung bin ich überzeugt, dass wir das schaffen. Denn wir leben in einem Land, das Macher hat – Menschen die Projekte anpacken und umsetzen.
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