Erfreulicherweise ist aber nur in rund 15 Fällen pro Jahr ein Fischsterben zu verzeichnen – auch diese Zahl ist über die letzten Jahre konstant geblieben. Allerdings müssen bei diesen Fällen immer weniger tote Fische eingesammelt werden. Was auf den ersten Blick positiv erscheint, zeigt in der Entwicklung eine auffällige Übereinstimmung mit den Fischfangzahlen in den Fliessgewässern. Seit Ende der Achtzigerjahre nehmen die Fischbestände in den Bächen und Flüssen im Kanton Zürich kontinuierlich ab. Verursacht werden dürfte diese Entwicklung durch eine Vielfalt von Stressoren. Neben der Lebensraumqualität ist sicherlich die Wasserqualität, zunehmend aber auch die Wassertemperatur von entscheidender Bedeutung.
Die Vielfalt der Massnahmen zur Verbesserung unserer Fliessgewässer als Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist gross. Die Entwässerung von Strassen und Siedlungen wird seit Jahrzehnten optimiert. Abwasserreinigungsanlagen werden ausgebaut und für die Elimination von Mikroverunreinigungen ausgerüstet. Der Eintrag von Pestiziden aus der Landwirtschaft wird reduziert, der Gewässerraum gesichert sowie Bäche und Flüsse revitalisiert. Wasserkraftanlagen müssen saniert, Restwassermengen erhöht und der Geschiebetrieb reaktiviert werden. Diese Massnahmen greifen bereits oder werden in den nächsten Jahren zum Tragen kommen. Die Fische wird es freuen.
Steigende Wassertemperaturen, Sommertrockenheit und Winterhochwasser hingegen sind für die Fische in unseren Gewässern ein zunehmendes Problem und können sich zur existenziellen Bedrohung entwickeln. Klimabedingte Veränderungen werden zu prägenden Faktoren für die Gewässer als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Massnahmen gegen die Klimaveränderung sprengen die Grenzen des Gewässerschutzes und stellen eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft dar. Hitzestress und Trockenheit betrifft uns alle – nicht nur die Fische.
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