Bei uns in der Abwasserbranche ist hohe Betriebssicherheit unter stark schwankenden Rahmenbedingungen gefragt. Neben unterschiedlichen Frachtanfällen und saisonalen Schwankungen sind auch Wetter- und Regenereignisse mittlerweile vorhersehbare Faktoren, auf welche die Anlagen schnell und angemessen reagieren müssen. Der Gewässerschutz muss jederzeit gewährleistet sein. Dazu erweitern wir alle gemeinsam in alle Richtungen die Möglichkeiten der Prozesstechnik.
In die Länge werden die Abwasserreinigungsanlagen Reinigungsstufe um Reinigungsstufe erweitert. In die Tiefe werden die Verfahrenstechniken der Reinigungsstufen weiterentwickelt und in die Breite werden die Ausrüstungen optimiert und verbessert. Die vierte Dimension ist die Prozessleittechnik. Mit dieser werden die Möglichkeiten der ersten drei Dimensionen stetig erweitert. Es werden immer mehr Daten erfasst, ausgewertet und aufbereitet, sodass es jederzeit und von überall her möglich ist, sich schnell ein Bild über den Betriebszustand der Anlage zu machen.
Ich denke, Industrie 4.0 findet in unserer Branche schon seit längerem statt. Mit der zunehmenden Digitalisierung werden in rasantem Tempo immer intelligentere Systeme verwirklicht. Die Erkenntnis, dass wir bei einem Projekt einen Beitrag zu einem noch besseren Ganzen geleistet haben, stellt für mich jedes Mal wieder aufs Neue eine grosse Genugtuung dar.
Alle sind eingeladen, an neuen Visionen und Ideen mitzuarbeiten, denn die Systeme werden nicht von alleine intelligent. Wir brauchen jetzt und in Zukunft schlaue, visionäre, hartnäckige, ausdauernde und mutige Talente, welche die Entwicklung der Abwasserreinigung – mit oder ohne 4.0 – vorantreiben. Ich bin mir sicher, unser Universum wird sich in Zukunft in alle vier Dimensionen noch stark ausweiten.
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