Die Schweiz war sogar, wer hätte es gedacht, bis weit in die 1990er-Jahre ein Vorreiter in Sachen Konzeptentwicklung und Biogasforschung sowie Vorbild für viele heute führende Länder in Sachen Biogas.
Traditionsgemäss ist die landwirtschaftliche Biogasproduktion eine der wichtigsten inländischen Biogasquellen, und ihre Bedeutung nimmt seit Jahren stark zu. Das Potenzial ist dabei noch lange nicht ausgeschöpft. Diversen Studien zufolge liegt das grösste ungenutzte Biogaspotenzial aus heimischen Ressourcen in den Hofdüngern. Gemäss Hochrechnungen werden heute jedoch nicht einmal fünf Prozent der anfallenden Mengen in Biogasanlagen verwertet.
Zweifelsohne braucht es zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie sowie der Klimaziele gerade auch das Multitalent Biogas. Aus Hofdüngern produziertes Biogas bietet neben der Substitution fossiler Energieträger und der Bereitstellung von flexiblen, wetter- und saisonunabhängigen Energieformen (Brennstoff, Treibstoff, Strom) sowie von Naturdüngern weitere Vorteile. Durch die Vergärung von Mist und Gülle können Methanemissionen reduziert werden. Dadurch entstehen zusätzliche Klimaschutzeffekte. Durch die konsequente Vergärung von Hofdüngern in Biogasanlagen könnte die Schweizer Landwirtschaft sogar einen Grossteil ihres CO2-Ausstosses gleich selbst reduzieren. Zusätzlich kann dadurch die Abhängigkeit von Energieträgern aus dem Ausland reduziert werden. Die Zukunft des Schweizer Biogases liegt folglich in der Landwirtschaft. Eine wahrlich einmalige Chance, die es zu nutzen gilt. Nun ist die Politik gefordert, die Weichen entsprechend zu stellen.
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