1974 unterzeichneten Vertreter der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie der Ciba-Geigy, Sandoz und Hoffmann-La Roche einen Vertrag, in dem es um die gemeinsame Durchführung von Gewässerschutzmassnahmen in der Region Basel ging. Um die Vorgaben des eidgenössischen Gewässerschutzgesetztes von 1972 umzusetzen, wurden zwei Abwasserreinigungsanlagen gebaut: die ARA Basel zur Reinigung der kommunalen Abwässer aus Basel und den umliegenden Gemeinden und die ARA Chemie zur Behandlung der Industrieabwässer. Zwischen Juni und Dezember 1982 wurden nach und nach beide ARA sowie die Anlagen für eine gemeinsame Schlammaufbereitung im Betrieb genommen.
Das Abwasser aus dem Kanton Basel-Stadt und den Anschlussgemeinden Allschwil, Binningen, Birsfelden, Bottmingen, Brüglingen, Oberwil, Schönenbuch sowie Inzlingen und Teile von Weil-Otterbach aus Deutschland und Neuwiller aus Frankreich durchläuft heute folgende Reinigungsstufen: Rohwasserpumpwerk, Rechen- und Sandfanganlage, Vorklärung, biologische Stufe (Elimination von Kohlenstoffverbindungen mit reinem Sauerstoff und Fällung von Phosphorverbindungen), Nachklärung. Das gereinigte Wasser fliesst in den Rhein.
Die Abwässer in der ARA Chemie werden auch durch verschiedene Reinigungsstufen geleitet: Mischbecken zum Brechen der Lastspitzen, zweistufige Neutralisation, Vorklärung, Flockungs- und Flotationsstufe zur Entfärbung des Abwassers (seit 2014 ausser Betrieb, weil nicht mehr benötigt), biologische Reinigung (Kohlenstoffelimination) und Nachklärung.
Die in der ARA Basel und ARA Chemie anfallenden Klärschlämme werden in Etagenwirbelschichtöfen verbrannt. Seit Ende der 1990er-Jahre wird auch entwässerter Fremdschlamm entsorgt.
Die Erweiterung und Sanierung der ARA Basel (Projekt EABA) wird schon seit längerem vorbereitet. Die heutige Anlage hat keine Stufe zur Reduktion von Stickstoff und muss für die Elimination von Mikroverunreinigungen aufgerüstet werden. Die Totalerneuerung der ARA wurde Ende 2018 genehmigt. Die mechanische und die biologische Reinigung werden ersetzt und um den zusätzlichen Stickstoffabbau erweitert. Dafür wird das SBR-Verfahren (Sequencing Batch Reactor) eingesetzt. Für die Entfernung der Mikroverunreinigungen wurde ein zweistufiges Verfahren ausgewählt, bestehend aus Ozonung, nachfolgender Pulveraktivkohledosierung und Sandfilter. Ergänzend wird eine Schlammfaulung inklusive Anlagen zur Aufbereitung und Einspeisung des gewonnenen Biogases in das Gasnetz vorgesehen. Der komplette Umbau der gegenwärtigen Anlage erfolgt etappenweise im laufenden Betrieb und wird bis 2024 dauern.
Angeschlossene Einwohner: 270'000
Ausbaugrösse (kommunal und Industrie): 470'000 EW
Mittlere Belastung (CSB): 390'000Â EW
Abwasseranfall: 28'600'000Â m3/aÂ
Klärschlammanfall: 14'000 t TS/a
Stromverbrauch (ARA Basel, Chemie und Schlamm): 20'200'000Â kWh/a
Stromproduktion: 150'000Â kWh/a
Verkauf Fernwärme: 39'000'000 kWh/a
Länge Kanäle: 360 km
Länge Anschlussleitungen: 400 km
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