Der Kanton Luzern will seine Biogasproduktion bis 2050 annähernd verdoppeln. Derzeit erzeugen 32 Anlagen im Kanton rund 135 Gigawattstunden Biogas pro Jahr - künftig sollen es 250 Gigawattstunden werden. In der kantonalen Biogasstrategie sind verschiedene Massnahmen für die gewerblichen und landwirtschaftlichen Biogasanlagen und Abwasserreinigungsanlagen geplant, denn in allen drei Bereichen sei noch grosses Potenzial. Als Beispiele nennt der Bericht den Ausbau der separaten Grüngut-Sammlung bei gewerblichen Anlagen oder die verstärkte Nutzung von Hofdünger. Diese liege aktuell nur bei 5 Prozent. In der neuen Strategie des Kantons Luzern wird ausserdem betont, dass das Gas nicht mehr primär für die Nutzung im Raumwärme-Bereich liegen sollte: «Aus Systemsicht sollte Biogas also künftig nicht lokal verstromt werden, sondern (über das Gasnetz) an diejenigen Orte transportiert werden, an denen keine Alternativen zur Verfügung stehen.»
Der Kanton hält in seiner Strategie fest, dass für den ganzen Kanton ein Potenzial von 400 GWh/Jahr besteht. Somit sind die zusätzlich angestrebten 115 GWh/Jahr ein konservatives Ziel, das rein rechnerisch einer zusätzlichen Menge an biogenen Abfällen für entweder ca. 40 landwirtschaftliche Biogasanlagen oder ca. 8 gewerbliche Biogasanlagen entsprechen würde. Bei den landwirtschaftlichen Biogasanlagen soll die Kapazität um 31 GWh, bei den gewerblichen Anlagen um 39 GWh und bei den Industrieabwässern um 45 GWh pro Jahr erweitert werden.
Zur Erreichung des Ausbauziels hat der Kanton drei übergeordnete Handlungsfelder definiert und seine Ziele in den Bereichen benannt: Nutzbarmachung von Substraten und Lenkung von Biomasseströmen, Unterstützung eines beschleunigten Ausbaus der Anlagenkapazität und die Förderung der Herstellung von markt- und zukunftsfähigen Produkten. Für alle drei Handlungsfelder gibt es bereits definierte Massnahmen, die aber noch im Detail ausgearbeitet werden.
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