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21. Februar 2025

Heizen mit Seewärme

Fünf mögliche Standorte für Seeenergiezentralen in Luzern

Die Stadt Luzern hat für den anstehenden Auf- und Ausbau der Wärmenetze fünf mögliche Standorte für unterirdische Seeenergiezentralen festgelegt. Sie sollen demnach vor allem unter Sport- oder Parkierungsanlagen realisiert werden. Die Bauzeit am jeweiligen Standort soll zwei Jahre betragen.

Die Stadt Luzern möchte wegen des Netto-Null-Ziels bis 2040 die Produktion von Heizwärme mit Öl und Gas reduzieren. Rund die Hälfte der 5000 Gas- und Ölheizungen soll zukünftig durch See- und Fernwärmeheizungen ersetzt werden. Damit die Seewärme aber grossflächig genutzt und das Netz ausgebaut werden könne, brauche es gemäss dem Luzerner Versorgungsunternehmen Energie Wasser Luzern AG (EWL) weitere Energiezentralen. Der Stadtrat hat gemeinsam mit EWL und unter Einbezug diverser Anspruchsgruppen die fünf geeignetsten Zentralen-Standorte identifiziert. Die Seeenergiezentralen haben eine Grösse von teils über 3000 Quadratmeter und werden alle unterirdisch realisiert. Die grösste Zentrale könnte ungefähr 40 mal 80 Meter gross werden. EWL geht von einem Zeitraum von ca. vier Jahren für die Detailplanung, das Bewilligungsverfahren sowie die Umsetzung erster Seeenergiezentralen und Netzabschnitte aus. Dank der unterirdischen Bauweise könnten, so die Stadt Luzern, alle Standorte nach einer Bauzeit von ungefähr zwei Jahren wieder genutzt werden.

Wasser aus 40 Meter Tiefe

Für die Nutzung der Seeenergie soll sechs bis neun Grad warmes Wasser aus 40 Meter Tiefe des Sees an die Oberfläche gepumpt werden. Wärmetauscher entziehen dem Wasser die Wärme, die anschliessend in den Energiezentralen mit Wärmepumpen auf das gewünschte Niveau gebracht wird und dann weiter in die Gebäude geht. Entscheidend sei, so die Pressemitteilung der Stadt Luzern, dass sie am richtigen Ort platziert werden könnten. So sollen sie nahe genug beim See und bei den Verbrauchern, aber auch von der Planung her leicht zu realisieren sein.

Hundert Standorte geprüft

Stadt und EWL entschieden sich, nur wenige, aber grosse unterirdische Energiezentralen zu realisieren. Aus rund hundert geprüften wurden fünf Standorte ausgewählt. Oberirdisch sichtbar werden nur Zugänge und Lüftungen sein. In der dicht bewohnten Innenstadt am linken Seeufer soll die schon bestehende Energiezentrale Inseli durch zwei weitere ergänzt werden. Als Standorte bestimmt wurden die Kleinmatt, die Privaten und der Stadt gehört, sowie die Sportanlage Bruch, die im Eigentum des Kantons ist. Ein dritter Standort für eine neue Energiezentrale ist das Kunstrasenfeld Wartegg, welches eine städtische Parzelle ist.

Zweijährige Bauzeit

Am rechten Seeufer soll in der Halde eine Seeenergiezentrale realisiert werden, und zwar unter den Tennisplätzen. Diese gehören der Stadt und dem Tennisclub. Die fünfte Zentrale soll im Würzenbach auf einer städtischen Parzelle, nämlich unter dem Carparkplatz Brüelmoos, erstellt werden. Während der auf zwei Jahre geschätzten Bauzeit sollen Ersatzlösungen für die genutzten Flächen bereitgestellt werden. Die Suche nach Lösungen dauert noch an.

Quellen und weitere Informationen

Pressemitteilung Stadt Luzern

sda

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