Die Wasserversorgung der Stadt Biel, Energie Service Biel/Bienne (ESB), hat Mitte November die reibungslose Inbetriebnahme der ersten zwei neuen Trinkwasser-Produktionsstrassen ihres neuen Seewasserwerks (SWW) bekannt gegeben. Nach einer Übergangsphase fliesst seit Anfang September nur noch Wasser aus dem neuen SWW ins Verteilnetz. Zwei weitere Produktionsstrassen sind jetzt im Bau. ESB setzt neu gegen Spurenstoffe eine Umkehrosmose ohne Antibelagmittel ein.
Die ESB hat sich entschieden das Seewasser in der neuen Anlage mit einer Niederdruck-Umkehrosmoseanlage zu behandeln, um das Trinkwasser von Spurenstoffen zu befreien. Dabei wird auf das Antibelagmittel Antiscalant verzichtet, weil der Einsatz von Chemikalien reduziert werden soll. Nach aktuellem Kenntnisstand sei das neue SWW der ESB die erste Anlage weltweit, welche die Umkehrosmose zur Aufbereitung von Oberflächenwasser ohne Antiscalant betreibt. «Wir wissen nur von einer Anlage in Finnland, die das Verfahren einsetzt, aber zur Aufbereitung von Grundwasser», so Hanna Schiff, Fachspezialistin Projektentwicklung SWW, gegenüber swisspower.ch.
Beim Verzicht auf das Antibelagmittel reduziere sich die Ausbeute der Umkehrosmosestufe. Folglich müsse mehr Wasser verworfen werden. Um diesen Effekt zumindest teilweise auszugleichen, berichtet swisspower.ch, nutzt der ESB den Druck des verworfenen Wassers. Über eine hydraulische Energierückgewinnungsanlage soll der Druck fast vollständig auf das Einspeisewasser der Anlage übertragen werden, was den Stromverbrauch der Hochdruckpumpe senke. Das Programm ProKilowatt des Bundes unterstützt diese innovative Energierückgewinnung mit einem Förderbeitrag.
Mitteilung der Energie Service Biel/Bienne
Bericht von swisspower.ch (Weitere Informationen zu den Aufbereitungsstrassen)
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