Mitte September hat das norwegische Unternehmen Equinor ASA bekannt gegeben, dass die geplante Pipeline für blauen Wasserstoff von Norwegen nach Deutschland nicht gebaut wird. Das Vorhaben sei zu teuer und es fehlen verbindliche langfristige Zusagen, berichtet Handelsblatt.com mit Bezug auf die Nachrichtenagentur Reuters. Aus Kreisen des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums hiess es, dass diese Entscheidung nicht überraschend kam. Mit dem Aus für die Pipeline ist auch die Produktion von blauem Wasserstoff in Norwegen für Equinor abgesagt. Dies gab ein Sprecher des Unternehmens bekannt. Um dennoch Wasserstoff nach Deutschland liefern zu können, soll Equinor nun blauen Wasserstoff in den Niederlanden produzieren und von dort ins deutsche Wasserstoff-Netz einspeisen. Das abgeschiedene CO2 werde dann per Schiff nach Norwegen zur Speicherung in geologischen Reservoiren gebracht.
Neben Equinor hat auch das norwegische Tochterunternehmen des britischen Konzerns Shell den Ausstieg aus der Produktion von blauem Wasserstoff in Norwegen bekannt gegeben. In einem Interview mit der norwegischen Zeitung Energi og Klima (energiogklima.no), gab der Kommunikationsdirektor Jan Soppeland bekannt, dass die Pläne dafür gestoppt seien, da es keinen Markt für blauen Wasserstoff gibt und es keine Anzeichen dafür gäbe, dass dieser auf dem Weg zur Reife ist. Grüner Wasserstoff würde klar favorisiert, so Soppeland. Die mangelnde Nachfrage von Industriekunden habe zu dieser Entscheidung geführt. «Sowohl grüner als auch blauer Wasserstoff brauchen langfristige Rahmenbedingungen», sagte Soppeland.
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