Der Vergleich zeigt, dass die Heizperiode bei einem modernen Gebäudestandard rund 50 Tage kürzer ist und der Wärmebedarf 80% tiefer liegt. Der Anteil des Warmwasserbedarfs steigt dagegen auf 50%. Dass ein Neubau einen höheren Grundlastanteil für Warmwasser aufweist als ein Altbau, ist für den Sommerbetrieb eines Wärmenetzes vorteilhaft. Die rund 1600 Vollbetriebsstunden bei Neubauten für Raumwärme und Warmwasser sind für Wärmenetze dagegen nachteilig. Bei der Auslegung von Wärmenetzen hat die Gebäudestruktur einen wichtigen Einfluss auf den Wärmebedarf, der sich durch Gebäudesanierungen laufend ändern kann. Wenn der Wärmebedarf sinkt, steigen die prozentualen Wärmeverteilverluste und die Kapitalkosten. Die niedrigen Anschlussleistungen von energetisch hochwertigen Gebäuden sind daher nachteilig für Wärmenetze.
Energiekennzahlen von Wohngebäuden mit Standard 1970 und 2020:
Einheit | 1970 | 2020 | |
Heizgrenze | °C | 15 | 10 |
Vollbetriebene Raumwärme (RW) und Warmwasser (WW) | h/a | 2400 | 1600 |
Raumwärmebedarf | W/m2 | 80 | 20 |
kWh/m2a | 185 | 20 | |
Vollbetriebsstunden Raumwärme | h/a | 2300 | 1000 |
Warmwasserbedarf | W/m2 | 5 | 5 |
kWh/m2a | 20 | 20 | |
Vollbetriebsstunden Warmwasser1 | h/a | 4000 | 4000 |
Total Raumwärme und Warmwasser pro m2 Energiebezugsfläche (EBF) |
W/m2 | 85 | 25 |
kWh/m2a | 205 | 40 |
1 Zur Berechnung der Wärmebedarfsleistung für WW werden in der Regel 4000 h/a eingesetzt.
Quelle: Gazette, VSG
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