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21. August 2024

Thermische Netze

Wärmebedarf: Altbau versus Neubau

Einen wichtigen Teil des Wärmebedarfs bei thermischen Netzen stellen Raumwärme und Warmwasser dar. Sie werden neben dem Nutzerverhalten massgeblich durch den Gebäudestandard beeinflusst. Nachfolgend sind die Wärmebedarfsleistungen von zwei Wohngebäuden aus den Jahren 1970 und 2020 vergleichend dargestellt.

Der Vergleich zeigt, dass die Heizperiode bei einem modernen Gebäudestandard rund 50 Tage kürzer ist und der Wärmebedarf 80% tiefer liegt. Der Anteil des Warmwasserbedarfs steigt dagegen auf 50%. Dass ein Neubau einen höheren Grundlastanteil für Warmwasser aufweist als ein Altbau, ist für den Sommerbetrieb eines Wärmenetzes vorteilhaft. Die rund 1600 Vollbetriebsstunden bei Neubauten für Raumwärme und Warmwasser sind für Wärmenetze dagegen nachteilig. Bei der Auslegung von Wärmenetzen hat die Gebäudestruktur einen wichtigen Einfluss auf den Wärmebedarf, der sich durch Gebäudesanierungen laufend ändern kann. Wenn der Wärmebedarf sinkt, steigen die prozentualen Wärmeverteilverluste und die Kapitalkosten. Die niedrigen Anschlussleistungen von energetisch hochwertigen Gebäuden sind daher nachteilig für Wärmenetze.

Energiekennzahlen von Wohngebäuden mit Standard 1970 und 2020:

  Einheit 1970 2020
Heizgrenze °C  15  10 
Vollbetriebene Raumwärme (RW) und Warmwasser (WW) h/a  2400   1600  
Raumwärmebedarf  W/m 80  20 
kWh/m2a   185  20 
Vollbetriebsstunden Raumwärme h/a  2300  1000 
Warmwasserbedarf W/m2 
kWh/m2 20  20 
Vollbetriebsstunden Warmwasser1 h/a  4000  4000 
Total Raumwärme und Warmwasser
pro m2 Energiebezugsfläche (EBF)
W/m 85  25 
kWh/m2 205  40 

1 Zur Berechnung der Wärmebedarfsleistung für WW werden in der Regel 4000 h/a eingesetzt.


Quelle: Gazette, VSG

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