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09. August 2024

Campuserweiterung fertiggestellt

«co-operate» – Platz für neue Ideen

Der gemeinsame Campus der Empa und der Eawag in Dübendorf ist von 2021 bis 2024 um drei moderne Gebäude angewachsen. Diese bieten Mitarbeitenden und Gästen mehr Komfort, Attraktivität und Sicherheit – und geben deutlich mehr Raum für Forschung und Innovation. Beim Bau sind auch Innovationen aus den Labors der Empa und der Eawag realisiert worden, etwa im Bereich Energiegewinnung und -speicherung sowie in der Abwasseraufbereitung und -verwertung. Die Campuserweiterung trägt den vielsagenden Namen «co-operate» – denn darum geht es an der Empa.

«The Place where Innovation starts» – um dem Motto der Empa gerecht zu werden, ist moderne Infrastruktur und eine produktive Umgebung eine Grundvoraussetzung. Die Weiterentwicklung des Campus in DĂŒbendorf war wichtig, um in der Forschung vorne mit dabei zu bleiben. Der neue Forschungscampus von Empa und Eawag namens «co-operate» beschreibt diese Entwicklung; er ist mit der Eröffnung im Juli 2024 nun vorerst abgeschlossen.

Modernes Erscheinungsbild

Entstanden sind ein neues, topmodernes LaborgebĂ€ude sowie ein MultifunktionsgebĂ€ude und ein Parkhaus. Nun kann das bestehende LaborgebĂ€ude aus Anfang der 1960er-Jahre Schritt fĂŒr Schritt saniert werden, grosse UnterbrĂŒche im «TagesgeschĂ€ft» werden so vermieden. Das neue LaborgebĂ€ude beherbergt rund 30 neue Labors und ebenso viele BĂŒros in einem kompakten Bau mit hohen baudynamischen Anforderungen. Das GebĂ€udevolumen betrĂ€gt inklusive der MultifunktionsflĂ€chen im Erdgeschoss knapp 40‘000 Kubikmeter.

Gleich bei der Einfahrt zum Campus steht das neue Parkhaus mit ĂŒber 260 ParkplĂ€tzen fĂŒr Mitarbeitende und GĂ€ste. Damit wird der Autoverkehr auf dem gesamten GelĂ€nde deutlich verringert, was das «Campus-Feeling» fördert. Im Parkhaus ist auch die Fahrzeugflotte von Empa und Eawag untergebracht. Gleich dahinter steht das MultifunktionsgebĂ€ude, das rund 1000 Quadratmeter BĂŒroflĂ€che bietet. Im Erdgeschoss befindet sich das Bistro «Flair» mit einer zum Campus-Platz gewandten Loggia. Das Volumen von MultifunktionsgebĂ€ude und Parkhaus betrĂ€gt knapp 60‘000 Kubikmeter. Alle Neubauten sind Minergie-P-Eco zertifiziert.

Ein noch grĂŒnerer Campus

Um den Forschungscampus nahezu autofrei zu machen, wurden die auf dem ganzen GelĂ€nde verteilten ParkplĂ€tze nach und nach aufgehoben und ins neue Parkhaus verlegt. SelbstverstĂ€ndlich können auch Besucherinnen und Besucher dort parkieren. Insgesamt stehen so im Vergleich zu vorher nun sogar ĂŒber 100 zusĂ€tzliche ParkplĂ€tze zur VerfĂŒgung.

Das ganze CampusgelĂ€nde wurde ausserdem vermehrt begrĂŒnt, etwa durch einen «GrĂŒngĂŒrtel», der die beiden Forschungsinstitute Empa und Eawag wie ein grĂŒnes Band miteinander verbindet. Dadurch wird der Forschungscampus gerade fĂŒr FussgĂ€ngerinnen und FussgĂ€nger einladender und sicherer. Um das NEST bietet nun ein Campusplatz fĂŒr Mitarbeitende und GĂ€ste einen attraktiven Aufenthaltsort im Freien.

Innovationen aus den Empa-Labors fĂŒr die Praxis

Im neuen Campus wurden auch Entwicklungen und Innovationen aus den Empa-Labors realisiert, vor allem im Energie- und GebĂ€udebereich. Von nun an wird also nicht nur in, sondern auch an und mit den neuen GebĂ€uden geforscht. So speichert etwa ein Feld mit 144 Erdsonden, die bis 100 Meter in die Tiefe reichen, die AbwĂ€rme der GebĂ€ude. Im Winter wird diese WĂ€rme dem Erdreich wieder entzogen und ĂŒber eine WĂ€rmepumpe angehoben, um sie zum Heizen zu nutzen.

Doch damit nicht genug: anstelle eines «konventionellen» Niedertemperatur-Erdsondenfelds ist ein neuartiger, experimenteller Hochtemperatur-Erdsondenspeicher gebaut worden. Die AbwĂ€rme der KĂ€ltemaschinen wird im Sommer ĂŒber die Erdsonden ins Erdreich geleitet. Der saisonale ErdwĂ€rmespeicher wird so «geladen». Im Winter wird die Energie dem Erdreich zum Heizen wieder entzogen; der saisonale ErdwĂ€rmespeicher wird «entladen». Dieser saisonale Zyklus wiederholt sich dann immer wieder. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wird diese Innovation in den nĂ€chsten Jahren nun eingehend untersucht, um zu erfahren, wie sie die Energieversorgung des Campus, den Betrieb und die Versorgungssicherheit beeinflusst.

Die Eawag untersucht ausserdem, wie sich der Einsatz von Hochtemperatur-Erdsonden-WĂ€rmespeichern auf das umliegende Erdreich, das Grundwasser und die darin lebenden Mikroorganismen auswirkt. Die Schweiz verfĂŒgt heute schon ĂŒber die höchste Dichte an ErdwĂ€rmesonden in ganz Europa, daher stösst das Projekt bei Bund und Kantonen auf reges Interesse. Zudem wird im neuen LaborgebĂ€ude dank spezieller Trenntoiletten der Urin gesammelt und zum «Water Hub» der Eawag im NEST geleitet. Im dortigen Labor wird er zu PflanzendĂŒnger verarbeitet.

(Quelle: Empa)

Tag der offenen TĂŒr

Lust auf mehr? Besuchen Sie den neuen Campus in DĂŒbendorf am Tag der offenen TĂŒr der Empa und Eawag am 14. September 2024.

openday.empa.ch

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