Mit zunehmender Netztemperatur nehmen die Wärmeverluste des Wärmenetzes zu und die Anforderungen an die eingebauten Komponenten steigen. Die Vorlauftemperatur im Gebäude ist daher zentral für die Planung von Wärmenetzen. Während bei Neubauten für die Raumwärme bereits Vorlauftemperaturen ab 30 °C genügen, werden fürs Warmwasser mindestens 60 °C verlangt. Aus diesem Grund werden bei Wärmenetzen oft Vorlauftemperaturen von 70 °C vorausgesetzt.
Neben direkter Wärmenutzung gibt es auch Wärmenetze mit einer Temperatur unter 20 °C, die als Quelle für dezentral eingebaute Wärmepumpen dienen. Diese Netze werden «Anergienetze» oder «kalte Fernwärme» genannt. Um den Primärenergieaufwand zur Deckung eines Nutzwärmebedarfs zu reduzieren, ist der Einsatz an Exergie (arbeitsfähiger Energieanteil) zu minimieren.
In einem thermischen Netz ist dies durch Reduktion der Vorlauftemperatur möglich.
Raumwärme bei Neubauten mit Fussbodenheizung
Gemäss MuKEn 2014 gelten max. 35 °C.
Raumwärme bei Neubauten mit Heizkörpern
Gemäss MuKEn 2014 gelten max. 50 °C.
Raumwärme bei Altbauten mit Heizkörpern
Die Vorlauftemperaturen liegen oft über 50 °C.
Prozesswärme für die Industrie
Die Vorlauftemperaturen liegen oft weit über 100 °C.
Warmwasser
Hier werden die Temperaturanforderungen durch die Vorgaben zum Legionellenschutz bestimmt. Diese empfehlen, unabhängig von der Risikostufe, eine tägliche thermische Desinfektion von mindestens 60 °C.
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