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05. April 2024

Grundwasser

Trockenheit seltener schädlich als erwartet

Forschende des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF zeigen in einer neuen Studie, dass in jedem dritten Fall auf eine atmosphärische Trockenheit tiefe Pegelstände folgen und noch weniger häufig hat die Trockenheit negative Auswirkungen auf das Grundwasser.

Mit dem Klimawandel treten extreme Wetterereignisse wie längere trockene Perioden immer häufiger auf. Dies kann negative Auswirkungen auf das Wassermanagement haben. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, wie sich Trockenheit grossflächig und gleichzeitig auf Flusspegel und Grundwasserspiegel auswirkt. Forschende des SLF haben in einer Studie festgestellt, dass in jedem dritten Fall auf eine atmosphärische Trockenheit tiefe Pegelstände folgen und das Grundwasser in weniger als der Hälfte dieser Fälle davon betroffen ist. Als Grundlage dienten Daten aus 70 Flusseinzugsgebieten in Mitteleuropa.

Räumliche Verteilung verstehen

In ihrer Studie gingen die Forschenden der Frage nach, ob ein Niederschlagsdefizit zu einem Abflussdefizit in den Flüssen und schliesslich zu einem Grundwasserdefizit führt. Dabei stand die räumliche Ausdehnung im Mittelpunkt. «Wir haben herausgefunden, dass 30 Prozent der Niederschlagsdefizite zu tiefen Pegelständen führen, was in 40 Prozent negative Auswirkungen auf das Grundwasser hat», so Manuela Brunner, Autorin der Studie.

Die zu Beginn der Studie getroffene Annahme, dass Trockenheit sich weiter ausbreitet, je länger sie dauert, wurde für das Grundwasser teilweise widerlegt. Während die Autorinnen und Autoren zeigen, dass ein Abflussdefizit weiträumiger ist als das verursachende Niederschlagsdefizit, nimmt die räumliche Ausdehnung des Grundwasserdefizits im Vergleich zur Verbreitung des Abflussdefizits wiederum ab. Das hat die Forschenden überrascht.

Bodenschichten beeinflussen den Abfluss

Die Autoren erklären sich das anhand der unterschiedlichen Bodenstruktur: Poröses Material lässt das Wasser besser und schneller versickern als zum Beispiel lehmiger Boden. Deshalb komme es je nach Gebiet zu Verzögerungen bei der Ausbreitung des Defizits. Hinzu kommt, dass der Grundwasserleiter viel Wasser speichern kann. Trockenheit wirkt sich je nach Gebiet nicht oder nur sehr verzögert auf den Grundwasserspiegel aus. «Für die Bewässerung ist das eine gute Nachricht», sagt Manuela Brunner. Selbst wenn die Flüsse ausgetrocknet sind, können benachbarte Grundwasserspeicher noch teilweise gefüllt sein.

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