Diese Erkenntnis sei wichtig, denn bisher werde die Entstehung von Blaualgenblüten nur im Sommer engmaschig überwacht, schrieben die Autorinnen und Autoren in der Studie, die kürzlich im Fachblatt «Limnology and Oceanography Letters» veröffentlicht wurde. In hoher Konzentration können gewisse Arten der Blaualgen für Menschen und Tiere giftig sein. Bleiben die Algenblüten unbemerkt, bestehen Risiken für die Trinkwassergewinnung.
Blaualgenblüten - auch Cyanobakterien genannt - kommen demnach vor allem in nährstoffreichen Gewässern vor - egal ob in kalter oder warmer Umgebung. Einige Arten an Blaualgen haben laut der Studie eine besondere Überlebensstrategien für kalte Temperaturen entwickelt: etwa eine kälteresistente Zellwand aus ungesättigten Fettsäuren, oder Gefrierschutzproteine.
«Das ist auch für uns Forschende überraschend, weil es im Widerspruch zur gängigen Lehrmeinung steht. Unsere Studie unterstreicht die Notwendigkeit, Cyanobakterienblüten in kalten Gewässern zu verstehen, und erinnert uns daran, dass die biologischen Prozesse in Seen auch bei kühlen Temperaturen sehr aktiv sein können.»
Das sagt Studienleiterin Kaitlin Reinl in einer Mitteilung des Leibniz-Institut für Gewässerökologie, das an der Studie beteiligt war, vom Montag. Reinl ist Forschungskoordinatorin am amerikanischen Lake Superior National Estuarine Research Reserve.
Blaualgenblüten verfärben derzeit auch den Zugersee rötlich. Da Blaualgen keinen Zellkern besitzen, sind sie aus wissenschaftlicher Sicht keine echten Algen, sondern Bakterien. In Fachkreisen wird deshalb von Cyanobakterien gesprochen.
(Quelle: sda)
Mehr dazu unter: Blooms also like it cold
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