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13. August 2021

Schnelltest für Legionellen

Mehr Sicherheit beim Trinkwasser

Ob in Wasserleitungen, Luftbefeuchtern oder Wassertanks: Überall, wo warmes Wasser gespeichert wird, lauern Legionellen. Bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad fühlt sich diese Bakterienart besonders wohl und vermehrt sich rasend schnell. Nur wenige von ihnen reichen aus, um eine schwere Lungenentzündung zu verursachen. Um dies zu verhindern, entwickeln die Mitarbeiterinnen des Bremerhavener Institut für angewandte Molekularbiologie (BIAMOL) unter der Leitung von Prof. Dr. Carsten Harms und in Kooperation mit dem Unternehmen AquaEcology im Forschungsprojekt «Legiomer» einen Schnelltest, der Betreibern von Trink- und Nutzwasseranlagen den Nachweis der Bakterien im Wasser ermöglicht. So könnte die Bevölkerung zukünftig besser vor einer Erkrankung geschützt werden.

Besonders im Hochsommer häufen sich die Meldungen zu Infektionen mit Legionellen. Die Bakterien breiten sich über Wasserdampf, zum Beispiel in der Dusche, aus und lösen die sogenannte Legionärskrankheit aus. Um dies zu verhindern, sind regelmässige Wasseranalysen im Rahmen der Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzes sowie der Trinkwasserverordnung vorgeschrieben. Diese sind nicht nur sehr kostenintensiv, sondern auch langwierig. Bis zu sieben Tage kann eine einzelne Analyse dauern. Diese könnten durch die neuen Schnelltests nicht nur ergänzt, sondern möglicherweise sogar ersetzt werden. «Der verwendete Biosensor basiert auf einem Lateral-Flow Teststreifen, wie er aus der Covid19-Antigen Schnelltest-Analytik bekannt ist. Die Legionellen werden durch DNA-basierte Fängermoleküle detektiert und indirekt mittels einer Gold-Markierung nachgewiesen», erklärt Projektleiter Prof. Dr. Harms.

 

Einfach bedienbar

Den geplanten besonderen Lösungsansatz stellt dabei ein «Koffer-Analysesystem» dar, das alle Komponenten für die Vorfiltration, Aufkonzentrierung und Analyse auf dem Teststreifen sowie die digitale Auslesung beinhaltet und einfach vom Laien bedienbar ist. Der Projektpartner AquaEcology entwickelt dabei ein Gerät zur Vorfiltration und Aufkonzentrierung der Wasser-Probe.

Das Projekt wird gefördert durch das PFAU Programm zur Förderung anwendungsnaher Umwelttechniken und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau des Landes Bremen. (Quelle: Hochschule Bremerhaven)


 

 

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