Nachdem der Bundesrat beide Volksinitiativen ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung empfiehlt, wendet sich nun eine Gruppe bestehend aus der Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz mit Coop, Migros, Denner und Manor, des WWF, des Trinkwasserverbandes SVGW und der Stiftung für Konsumentenschutz mit einem eindringlichen Brief an die Parlamentarierinnen und Parlamentarier.
Im Brief wird darauf verwiesen, dass die Schweizer Landwirtschaft zwar in den letzten Jahren bereits einiges unternommen hat, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und umweltgerechter und effizienter zu gestalten. Doch bestehende Messresultate von Pflanzenschutzmittelrückständen und zu hohen Nitratwerten in Gewässern und Trinkwasserressourcen würden beispielhaft illustrieren, dass die bisher getroffenen Massnahmen in der Schweiz nicht ausreichen, um bestehende ökologische Ziellücken zu schliessen. Es besteht vielmehr weiterhin dringender Handlungsbedarf.
Die Unterzeichnenden sind der Überzeugung, dass die Ziele der Volksinitiativen u.a. in Bezug auf eine Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln mit einer abgestimmten, differenzierten Vorgehensweise, die die Anpassungsfähigkeit der gesamten Branche berücksichtigt und fördert, erreicht werden können. Bundesrat und Gesetzgeber sind deshalb jetzt gefordert, eine Kompromisslösung zu finden, die den Bedenken der Konsumentinnen und Konsumenten in Bezug auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln Rechnung trägt, ohne die landwirtschaftliche Produktion in der Schweiz übermässig zu belasten. Dafür braucht es einen substantiellen indirekten Gegenvorschlag zu den beiden Initiativen.
Dieser Vorstoss unterstützt die laufenden Bestrebungen des Trinkwasserverband SVGW einen substantiellen Gegenvorschlag einzubringen mit dem Ziel einer verbindlichen Reduktion der Pestizid- und Stickstoffeinträge. Denn für die Wasserversorger wird es zunehmends schwieriger, genügend sauberes Trinkwasser zu gewinnen. Mit dem Gegenvorschlag soll sichergestellt werden, dass auch in Zukunft natürliches und sauberes Trinkwasser zu möglichst tiefen Kosten an die Kunden abgegeben werden kann.
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